Die Entwicklungspolitik der ehemaligen DDR
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Im Gegensatz zur geringen Zustimmung unter den eigenen Bürgern genoss die Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Ausland, und insbesondere in den Entwicklungsländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, ein hohes Ansehen durch ihr dortiges Engagement im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Diese Tatsache gibt Anlass zu der Frage, ob und inwieweit die entwicklungspolitische Agenda der DDR mit dem Zusammenbruch des sozialistischen Staatsapparates tatsächlich unterging, beziehungsweise in welcher Form sie auch heute noch fortbesteht. Um zu einer Antwort zu gelangen, rekonstruiert die vorliegende Untersuchung die entwicklungspolitischen Standpunkte im programmatischen Wandel von der SED über die PDS bis hin zur heutigen Linkspartei. Wie die Analyse zeigt, sind neue, vordergründig als Bruch mit der Tradition erscheinende Positionen eher auf die Anpassung an die aktuellen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umstände zurückzuführen, als auf eine veränderte Weltanschauung. Damit wird aber deutlich, dass im Hinblick auf die Entwicklungszusammenarbeit die Ziele und die Ideologie der damaligen DDR auch im parlamentarischen System der Bundesrepublik noch lebendig sind.