Frieden lernen
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Die historische Forschung beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage, wie Staaten und Gesellschaften Heranwachsende für Kriege vorbereitet haben und welche Rolle Formen der Sozialisation in der Ermöglichung von massenhafter Gewalt in der Geschichte gespielt haben. Demgegenüber sind die Bemühungen, Kriege durch eine Erziehung zum Frieden zu überwinden, bisher kaum zum Gegenstand historischer Reflexion geworden. Die hier versammelten Studien verfolgen die Debatten und Praktiken von Friedenserziehung vom Ausgang des 19. Jahrhunderts über die politischen Zäsuren und Kriege des 20. Jahrhunderts hinweg bis in die Gegenwart. Sie verdeutlichen die Vielgestaltigkeit und den Bedeutungsgewinn, aber auch die Widersprüchlichkeit der Ideen und Pläne, Kriege und Gewalt mit pädagogischen Mitteln zu verhindern, und leisten damit einen Beitrag zu einer allgemeinen Gesellschaftsgeschichte des Friedens im gewalttätigen 20. Jahrhundert.