Zwischen Gelehrtenwissen und handwerklicher Praxis
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Analysiert wird die Entwicklung des mathematischen Unterrichts an den Schulen Weimars von 1770 bis in die 1830er Jahre. In diesem Zeitraum wurden den einzelnen Bevölkerungsgruppen vom Almosenempfänger bis zum adligen Pagen nicht nur spezifische Schulformen, sondern auch unterschiedliche Bildungskarrieren zugewiesen. Im Rahmen ihrer Studie wertet Kerrin Klinger die Verwaltungsakten aller institutionalisierten Schulen sowie die dort verwendeten mathematischen Lehrwerke aus. Je nach Schultyp finden sich unterschiedliche mathematische Lehrinhalte und Vermittlungsmethoden, die sich im Zuge der Umstrukturierung des Schulwesens weiter spezialisierten. Die Ausrichtung mathematischer Bildungsinhalte ist damit ein Indikator für die Herausbildung sozial differenzierter und differenzierender Ausbildungsprofile.