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Maßnahmen zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland und Europa

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Die Forschungen zur Jugendarbeitslosigkeit sind sich mehrheitlich einig darin, die selbst gesteckten Ziele dieser Programme für gescheitert zu erklären.1 In der Arbeit soll anhand einer Tiefenanalyse des bundesdeutschen Falles ergründet werden, ob und, falls ja, warum die maßgeblichen Programme, die seit den 1970er Jahren aufgelegt wurden, gescheitert sind. Um die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen beurteilen zu können, müssen sie in den weiteren Kontext der modernen Arbeitsgesellschaft gestellt werden, denn wenn eine Politik zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit die gesellschaftlichen und zeithistorischen Rahmenbedingungen außer Acht lässt, dann wird sie zum Scheitern verurteilt sein. Das Ziel der Arbeit besteht also darin, die politischen Maßnahmen mit den Bedürfnissen und Charakteristika der heutigen Jugendlichen ebenso in Beziehung zu setzen wie mit den Werten und Verhaltensmustern innerhalb der gegenwärtigen Arbeitsgesellschaft, die sich unter den Vorzeichen einer globalisierten Informationsgesellschaft präsentiert und deren arbeitspolitische und demografische Entwicklung sie zur Herausbildung einer Einwanderungsgesellschaft gezwungen hat. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Bundesrepublik Deutschland. Ihre Geschichte im Bereich der Arbeitsförderungspolitik für Jugendliche reicht bis in die Zeit der Weimarer Republik2 zurück und bietet deswegen reichliches Material für eine evaluierende Längsschnittanalyse der durchgeführten Maßnahmen. Darüber hinaus haben sich konservative und sozialdemokratische Regierungen in der Nachkriegszeit abgewechselt, sodass sich hier auch klar die Wirksamkeit alternativer politischer Programmatiken abzeichnen lässt. Ein dritter Grund, der für den Fokus auf die Bundesrepublik Deutschland spricht, findet sich schließlich in der grundlegenden Umstrukturierung der bundesdeutschen Sozialpolitik nach der Wiedervereinigung durch die Einführung der Sozialgesetzbücher einerseits und den jugendpolitischen Enthusiasmus der Rot-Grünen Bundesregierung mit dem Sofortprogramm JUMP aus dem Jahr 1999 andererseits. Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung, die einerseits den Erfolg arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen evaluieren, andererseits aber auch Vorschläge zu ihrer Verbesserung machen will, kommt nicht umhin ihren Untersuchungsgegenstand - die bundesdeutschen Maßnahmen zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit über die letzten Jahrzehnte - mit ähnlichen Vergleichsbeispielen in ein Verhältnis zu setzen. Neben dem methodologischen Aspekt der größeren Validität einer Tiefenanalyse durch die Hinzunahme von externen Vergleichsbeispielen spricht auch ein zweiter, rein faktischer Grund für eine mehr als nur einen Fall umfassenden Analyse: Als ein Mitgliedstaat der Europäischen Union steht die Bundesrepublik Deutschland in einer engen Abhängigkeit zu den Politiken ihrer Nachbarländer, insbesondere aber der Europäischen Kommission seit der Begründung der Union durch den Vertrag von Maastricht im Jahr 1992. Aufgrund des intensiven politischen Austauschs zwischen den EU-Mitgliedern ist es geboten, die Perspektive auf die Bundesrepublik Deutschland um Einzeldarstellungen zu anderen EU-Mitgliedern einerseits und die europaweite Arbeitsmarktpolitik andererseits zu erweitern. Die Staaten, die hierbei von besonderem Interesse sein werden, sind insbesondere Großbritannien, Italien und die Bundesrepublik Österreich.

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Maßnahmen zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland und Europa, Jörg Baving

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2014
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