Jenseits der Moderne?
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Schon seit geraumer Zeit beschäftigt sich die Geschichtswissenschaft mit der Zeit seit den 1970er Jahren und erschließt sich somit die jüngste Vergangenheit. Daraus ergeben sich neue Untersuchungsperspektiven, aber auch vielfältige heuristische Herausforderungen: Zentrale Beobachtungskategorien wie »Individualisierung«, »Pluralisierung« oder »Entnormativierung« sind stark durch die zeitgenössische sozialwissenschaftliche Prägung der Begriffe beeinflusst. Wie lassen sich diese und andere Vokabeln der Selbstbeobachtung historisieren? Braucht die historische Forschung darüber hinaus ein erweitertes Instrumentarium zur Erforschung dieser Jahrzehnte? Und nicht zuletzt: Deuten die zu beobachtenden Veränderungen auf eine Zäsur hin, die es erlaubt, die »Moderne« abzuschließen und von einer »Nachmoderne« zu sprechen? Diese und andere Fragen greifen italienische und deutsche Historiker und Sozialwissenschaftler auf und versuchen mit empirischen und theoretisch-methodischen Beiträgen, die Debatte zu befruchten.