Goldene Töpfe
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Ohne Schmuck und Applikationen leuchten die Teller, Schüsseln, Krüge und Kannen durch honiggelben, grünen oder dunkelbraunen Glasurüberzug. Lebhaft changierend betont dieser ihr wichtigstes Attribut: ihre Form. Gebrauchsgegenstände, die ihren künstlerischen Anspruch allein durch die Reduktion erhalten, weisen eine ganz außergewöhnliche gestalterische Sicherheit auf. Dabei wird der Gefäßkörper im Zusammenspiel mit Teilen wie Henkeln, Schnaupen, Griffen und Deckeln sowie der Glasur zu einer überzeugenden Einheit. Dass gute Gebrauchskeramik einen berechtigten und geschätzten Platz neben der künstlerischen Keramik einnimmt – dieses Credo vertritt Lotte Reimers mit Überzeugung. Als langjährige Wegbegleiterin und Mitarbeiterin des Keramik-Protagonisten Jakob Wilhelm Hinders entdeckte sie ihre Leidenschaft für die „Schönheit der einfachen Dinge“. Seither fordert sie, unprätentiöses Gebrauchsgeschirr als ein wichtiges Kulturgut für die Zukunft zu bewahren. 124 Irdengefäße, die in den 1950er- und 60er-Jahren in der Thurnauer Töpferei Renner in Oberfranken entstanden sind, bilden einen repräsentativen Bestand „goldener Töpfe“, deren Schmucklosigkeit noch heute begeistert. Die Sammlung befindet sich heute im GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig.