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Black Bandits

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Der Jahrestag der Schlacht von Waterloo (18. Juni 1815) dient dem Haus am Lützowplatz als Anlass für die Auseinandersetzung mit Adolph von Lützow und dem nach ihm benannten Freikorps in Form einer Ausstellung zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler (24. April – 21. Juni 2015). Das unverzichtbare Katalogbuch beleuchtet eindringlich die historischen Hintergründe. Wer war dieser von Lützow, was verbindet sich mit seinem Namen? Eine hinter den Linien kämpfende Freiwilligeneinheit? Schwarze Uniformen und deutsche Flaggenfarben? Künstler und Intellektuelle im Kampf gegen Napoleon? Eine deutsche Jeanne d'Arc? Der preußische Krieg gegen Napoleon wird hier schlaglichtartig präsentiert, wobei das Lützowsche Freikorps, die Berliner Stadtgeschichte sowie Kunst und Künstler der Zeit im Mittelpunkt stehen: Angefangen bei Napoleons Besetzung Berlins, dem Beginn des Widerstandes in Deutschland, den Aufständen in anderen Ländern über die Geschichte der Freikorps bis hin zu seinem Nachleben im kollektiven Bewusstsein des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Rezeptions- bzw. Wirkungsgeschichte glorifizierte seit dem späten 19. Jahrhundert die Ereignisse unter immer stärker werdenden nationalistischen Gesichtspunkten. Zum Teil blutjunge Gymnasiasten und Studenten meldeten sich damals freiwillig zum Dienst bei den Lützowern. Sie trugen lange Haare und Bärte, kleideten sich schwarz und kämpften für Ideale, die tatsächlich nicht allein auf politische Unabhängigkeit gerichtet waren, sondern in denen sich aufrechte patriotische Motive auch mit völkischen, xenophoben und leider immer wieder auch antisemitischen Impulsen als dunkle Vorboten des 20. Jahrhunderts vermischten. Unter einem anderen Blickwinkel, dem der frühen DDR, erschienen die Lützower wiederum als freiheitskämpfende Partisanen, deren „Waffenbrüderschaft“ mit russischen Kosaken als Modell für eine damals aktuelle sozialistische Völkerfreundschaft diente. Vor dem Hintergrund der PEGIDA-Demonstrationen und anderer nationalkonservativer und fremdenfeindlicher Tendenzen in Deutschland ist es angesagt, unser Verhältnis zur Geschichte aus einer anderen Perspektive zu befragen. Und zwar genau in dem Sinne von Richard von Weizäckers Satz: „Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.“ Mit Werken von: Johannes Albers, Thomas Behling, Olivia Berckemeyer, John von Bergen, Marc Bijl, Norbert Bisky, Emmanuel Bornstein, Thorsten Brinkmann, Jeanno Gaussi, Axel Geis, Philip Grözinger, Ursus Haussmann, Uwe Henneken, Jenny Löbert, Jonathan Meese, Deimantas Narkevicius, Gerhard Richter, Römer + Römer.

Parametry

ISBN
9783803033727
Nakladatelství
Wasmuth

Kategorie

Varianta knihy

2015

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