Das Altmünchner Backbuch
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Bis heute wird in Bayern bei festlichen Anlässen die Prinzregententorte serviert, die der Münchner Konditor Heinrich Georg Erbshäuser im Jahr 1886 zum Geburtstag des Prinzregenten Luitpold erfand: Für jeden der damals acht Regierungsbezirke im Königreich Bayern enthielt die Torte eine Schicht dünnen Biskuitteig, dazwischen allerfeinste Schokoladenbuttercreme und außen herum ein Guss aus Bitterschokolade. 1890 avancierte der Erfinder zum königlich-bayerischen Hoflieferanten – und die Prinzregententorte zur Münchner „In-Süßigkeit“ im Fin-de-Siècle. Die legendäre Torte, die zugleich eine Hommage an das Land Bayern war, gehörte natürlich auch zum Repertoire der Gattin des Münchner Amtsgerichtspräsidenten Franz Riss. Mithilfe einer Köchin und eines Hausmädchens brachte sie in ihrer vornehmen Bogenhausener Wohnung das Backwerk auf den Tisch. Sie wusste aber auch um die Geheimnisse von Ambrosia-Creme oder Französischem Igel. Wenn es nicht ganz so festlich zuging, servierte sie Karthäuser Klöße zum Dessert und in der Weihnachtszeit buk sie Lebkuchen, Dattelkonfekt, Vanillekipferl und Husarenkrapferl. Ihre bewährten Rezepte notierte Ida Riss um das Jahr 1910 mit Sepiatinte in feiner Sütterlin-Schrift in einem Notizbuch, das mit rotem Leinen eingeschlagen war. Es war wohl zunächst zur eigenen Verwendung oder als Anweisung für die Köchin gedacht. Seither wurde es von Generation zu Generation weitergegeben. Jetzt gibt ihr Enkel die nostalgische Rezeptsammlung hübsch illustriert als „Altmünchner Backbuch“ heraus.