Sprachplanung im Trentino
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Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Sprachen der drei in der Autonomen Provinz Trient beheimateten historischen Sprachminderheiten der Ladiner, Fersentaler und Zimbern: Fassanisch, Fersentalerisch und Zimbrisch. Alle drei Idiome werden im Atlas of the World’s Languages in Danger als „definitely endangered“ eingestuft. Um die Existenz der auf ihrem Territorium lebenden historischen Sprachminderheiten zu sichern, haben die Autonome Provinz Trient und die Autonome Region Trentino-Südtirol den rechtlichen Status der drei Minderheitensprachen in den vergangenen Jahrzehnten sukzessive aufgewertet. Sie sind heute in ihrem jeweiligen Siedlungsgebiet als Amtssprachen anerkannt, werden in der Schule gelernt und durch die Medien verbreitet. Für die Erschließung neuer sprachlicher Anwendungsbereiche ist die Existenz eines (schrift-)sprachlichen Standards unabdingbar. Bestrebungen, einen solchen zu schaffen, gibt es – institutionell gestützt – für das Fassanische seit den 1990er Jahren und für das Fersentalerische und Zimbrische seit Anfang der 2000er Jahre. Ein Ziel der Arbeit ist es, den Prozess der Herausbildung der drei Standardvarietäten von seinen Anfängen bis heute erstmals detailliert zu beschreiben und damit verbundene Probleme zu benennen. Ein weiteres Ziel besteht darin, im Rahmen einer empirischen Untersuchung die Einstellung der Fassaner, Fersentaler und Zimbern zu den sprachpolitischen Maßnahmen im Allgemeinen und den neu ausgearbeiteten Standardvarietäten im Besonderen zu ermitteln und einzuordnen.