A grammar of Syer (Western Karaboro, Senufo)
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Syer oder West-Karaboro wird im Südwesten Burkina Fasos, in der Nähe der Stadt Banfora gesprochen. Zusammen mit Kar (oder Ost-Karaboro), bildet es das Karaboro-Dialektkontinuum. Karaboro gilt als eine eigene Untergruppe des Senufo. Zum einen ist dies durch dessen geographische Situation begründet, da das Karaboro – vom Rest des Senufo-Sprachgebiets getrennt – eine Sprachinsel darstellt, die von den Sprachen Cerma (Gouin), Curama (Turka), Tusian and Dogose umgeben ist, die anderen Zweigen der Gur-Sprachen angehören, sowie von der Mande-Sprache Jula. Letztere wird nicht nur von der ethnischen Gruppe der Cefo nördlich des Karaboro-Gebiets als L1 gesprochen, sondern ist auch als L2 in der ganzen Region verbreitet. Zum anderen unterscheidet sich das Karaboro aufgrund besonderer lexikalischer, phonetischer und morphologischer Charakteristika deutlich von den anderen Senufo-Sprachen. Die vorliegende Grammatik bezieht sich hauptsächlich auf das im Viertel Bakona im Dorf Ténguéréla gesprochene Syer. Es weist die größten Unterschiede gegenüber dem Kar von Tiéfora (Ost-Karaboro) auf und gilt als eine konservative Varietät. Eine kurze Beschreibung derselben Varietät ist Prosts (1964) Skizze des Tenyer. In dieser sind bereits einige merkwürdige Besonderheiten des Syer genannt, z. B. der exzessive Gebrauch von Diminutiv-Suffixen nicht nur an Nomina, sondern auch an Numeralia, Determinativa und Pronomina. Die Grammatik enthält phonologische und Tonanalysen, Kapitel über nominale und verbale Morphologie, andere Wortklassen, die Nominalphrase, das TAM-System und verblose Prädikation. Im letzten Kapitel werden Verbalsätze vorgestellt. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Realisierung der Argumente gelegt, ein Aspekt, der besonders interessant im Zusammenhang mit ditransitiven Verben und den sogenannten ‘mentalen Ereignissen’ oder experientiellen Sachverhalten ist. Appendizes beinhalten Listen von Nomina und Verben.