Willkür und Vertreibung?
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Im Jahr 1865 ging mit dem Abriss des neunten und letzten Hauses in Lütsche die Zerstörung eines kleinen - im Herzogtum Gotha und heutigen thüringischen Ilm-Kreis gelegenen - Dorfes zu Endes, die 1859 ihren Anfang genommen hatte. Holzdiebstahl und Wilderei, der seine Bewohner aufgrund ihrer meist bitteren Armut seit dem Ende des 18. Jahrhunderts nachgingen, hatten die Herzöge Ernst I. und Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha bewogen, in einem absolutistisch anmutenden Willkürakt Lütsches Existenz ein Ende zu bereiten. Der Autor Albrecht Loth stellt in seinem Buch erstmals detailliert die Geschichte dieses Ortes vor und greift dabei auf die maßgeblich im Thüringischen Staatsarchiv Gotha vorhandene archivalische Überlieferung zurück. Gleichzeitig wird die Legendenbildung thematisiert, die schon bald nach dem Ende von Lütsche um das verschwundene Dorf einsetzte. Diese wurde besonders durch den dramatischen Tod seines vorletzten Schulheißen Ernst Catterfeld 1867 und den 1924 von Hermann Anders Krüger veröffentlichten Roman „Verjagtes Volk“ beflügelt. Sie trägt dazu bei, dass den Namen Lütsche auch heute noch eine besondere lokalgeschichtliche Faszination umgibt.