Außenhandel, Konjunktur und Arbeitslosigkeit in regionaler Perspektive
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Deutschlands Stärke im Außenhandel polarisiert die Ökonomen. Manche meinen, Deutschland sei „merkantilistisch“ (Varoufakis) oder gar „exportbesessen“ (Posen), andere bezeichnen Deutschland als „Vampir“ (Bofinger), der durch seine Exporterfolge anderen Ländern Kaufkraft aussaugt. Gegen diese Kritik stehen Ökonomen, die auf die positiven Aspekte der Exportstärke hinweisen. Sie belege Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit und seine Integration in internationale Wertschöpfungsketten und mache Deutschland für die anderen Mitgliedsländer der Eurozone zu einem Pol der Stabilität in Zeiten der Krise. Ist Deutschland anders als andere Länder? Spielt der Außenhandel in Deutschland eine besondere Rolle, indem wichtige gesamtwirtschaftliche Ziele wie Vollbeschäftigung und Wachstum nur durch eine besonders starke Exportorientierung erreicht werden können? Das vorliegende Buch untersucht ausgewogen und statistisch fundiert diese Fragen und komplexen Kausalketten aus theoretischer und empirischer Perspektive, wobei im empirischen Bereich Daten für die deutschen Bundesländer zum Einsatz kommen. Durch diesen interregionalen Ansatz eröffnet sich die Möglichkeit, die Wirkungen des internationalen Handels in Regionen zu vergleichen, die nahezu identische rechtliche und institutionelle Strukturen aufweisen. Mit panelökonometrischen Verfahren lassen sich so die Wirkungen von Ex- und Importen auf Wachstum, Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit mit größerer Präzision herausarbeiten.