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Subsistenz und Umwelt der Feuchtbodenstation Friesack 4 im Havelland

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Die Ausgrabungen von 1977 bis 1989 und 1998 auf dem mittelsteinzeitlichen Fundplatz Friesack im Moorland des Unteren Rhinluchs als westlichstem Abschnitt des Berliner Urstromtals sind die bedeutendsten Untersuchungen zur Lebensweise und Kultur der nacheiszeitlichen Jäger-Sammler-Fischer-Bevölkerungen in Deutschland sowie der umliegenden Flachländer und des westlichen Ostseeraums. Inmitten des in der älteren Nacheiszeit von Sandflächen und Dünen erfüllten, ehemals von zahlreichen Gewässern durchzogenen breiten Tales haben Menschengruppen über fast vier Jahrtausende immer wieder an einem Platz gewohnt, gejagt, gefischt und die dazu nötigen Gerätschaften gefertigt und repariert sowie natürlich die erbeutete oder gesammelte Nahrung konsumiert. Unter selten günstigen Erhaltungsbedingungen blieb in den organogenen Sedimenten unter Grundwasserabschluss vieles von den Gerätschaften, Werkabfällen und Nahrungsresten erhalten: aus Feuer- stein und Felsgestein, aus Knochen, Tierzähnen und Geweihmaterial, aus Holz und Baumrinde sowie aus Baumbast, dazu Tier- knochen der Jagd- und Fischereibeute. Es liegt in Friesack ein als einmalig zu qualifizierender materieller Quellenbestand zur Jägersteinzeit vor, ergänzt durch in den Feuchtbodensedimenten gut erhaltene und für die Naturgeschichte der Region auswert- bare Relikte der zeitgenössischen Biosphäre. Nachdem von den archäologischen Details viele bereits wissenschaftlich publiziert sind, stellt dieser Band die ebenso wichtigen umfangreichen naturwissenschaftlichen Forschungsergebnisse vor.

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