Helden und Heldenmythen als soziale und kulturelle Konstruktion
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Held ist nach Hegel, wer die Einheit von Individualität und Allgemeinheit in mythischen oder gewalttätigen Zeiten verkörpert, wobei es primär Kunst bzw. Medien zukommt, dem Helden Gestalt zu verleihen und seinen heroischen Mythos zu konstruieren. Der immer individualisierte Held zeichnet sich dabei durch Distanz zur heldenbedürftigen Masse aus, nur für Kammerdiener, auch dies wusste Hegel, kann es keine Helden geben. Ausgehend von älteren Erscheinungsformen und Vorstellungen von Heldentum möchte dieser Band sich mit den unterschiedlichen Ausprägungen und (Nach-)Wirkungen des Heldenphänomens im Zeitalter der Extreme, also zwischen 1914 und 1989, auseinandersetzen. Aus einer kulturhistorischen bzw. kulturwissenschaftlichen Perspektive sollen die unterschiedlichen Ebenen von heroischen Symbolfiguren unter jeweils kulturspezifischen Produktions-, Distributions-, Rezeptions- und Wirkungsprozessen analysiert werden.