Im Taumel der Nacht
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Die Nacht verzaubert die Stadt. Und uns Menschen. Was wir tun, was wir empfinden, was wir uns erhoffen – vieles verändert sich, wenn es dunkel wird. Die Nacht fordert uns auf, uns neu zu erfinden und erlaubt uns zugleich, uns zurückzuziehen. Und dennoch ist sie nicht einfach da. Die Nacht ist, was die Menschen aus ihr machen: wie wir sie beleben und verschlafen, beschreiben und besingen, planen und problematisieren, vermarkten und anhand vielfältiger Deutungen immer wieder neu verstehen. Die Stadtnacht ist voraussetzungsvoll und doch ergreift sie uns sehr zuverlässig. Michel Massmünster beschreibt anhand der Stadt Basel, wie sich Nacht und Stadt in vielseitigen Erfahrungen versammeln. Hierfür durchstreift er Straßen und Plätze, taucht ein in Partys und Konzerte, lässt Szenerien und das Stadtbild auf sich wirken. Er trifft auf Menschen und begleitet sie durch lange Nächte. Er sichtet die vielfältigen Beschreibungen der Nacht in Zeitungsartikeln, Romanen, Planungskonzepten und Popsongs. Und fragt nach den Sinnlichkeiten all dessen. Die Stadtnacht analysiert der Autor dabei als relationales Geflecht aus Wissen, Praktiken, Personen und Materialitäten, das immer wieder neu greifbar wird. Die kulturanalytische Studie folgt den Spuren dieses Geflechts und erschließt die historisch gewachsenen Imaginationen, die aktuellen Rhythmen und die ästhetischen Erfahrungen der urbanen Nacht.