Die Felsgräber der Könige von Pontos in Amasya
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Die fünf großen Gräber in den Felsen oberhalb von Amaseia (Amasya), die dieser Band umfassend behandelt, werden schon von dem Geographen Strabon in der Beschreibung seiner Heimatstadt genannt. Sie gehörten zur befestigten königlichen Residenz, entstanden im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. und nahmen die ersten vier Könige aus der aus dem Iran stammenden Dynastie der Mithradatiden auf. Der fünfte König, Pharnakes I., verlegte seine Residenz von Amaseia nach Sinope am Schwarzen Meer; das ursprünglich für ihn vorgesehene Grab blieb unfertig. Bis zum heutigen Tag wurden die Gräber als säulenlos angesehen, doch verraten Dübellöcher, Gusskanäle und andere Spuren, dass drei von ihnen an den Fronten mit gesondert gearbeiteten Säulen und Giebeln ausgestattet waren, von denen nichts erhalten geblieben ist. Während in anderen Landschaften Anatoliens, etwa in Phrygien und Karien, auf die älteren einheimischen Formen der Felsgräber Säulenfassaden griechischer Art folgten, verlief die Entwicklung in Pontos umgekehrt. Das späteste und größte Grab, das Pharnakes I. aufnehmen sollte, zeigt die von einer Archivolte bekrönte lokale Form voll ausgebildet. Es wurde in der Folge von einigen nicht königlichen Felsgräbern nachgeahmt, die teilweise ihr Vorbild an Monumentalität noch übertrafen, teilweise aber erheblich kleiner sind. Nach dem Ende des unabhängigen Königreichs Pontos, unter der Herrschaft der Römer, fanden diese Anlagen keine Nachfolge. Schon unter dem Sieger Pompeius wurden viele der zugehörigen Burgen zerstört und die tief in den Berg führenden, der Wasserversorgung dienenden Treppentunnel unbrauchbar gemacht.