Gioachino Rossini: Zelmira
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Die griechische Insel Lesbos wird von Machtkämpfen erschüttert. Azor war es gelungen, Polidor den Thron zu entreißen. Um den legitimen König zu schützen, versteckt ihn seine Tochter Zelmira in der Gruft seiner Ahnen. Sie gab vor, dass er sich im Cerestempel aufhalte, den Azor sogleich niederbrennen ließ. Daher wird sie des Vatermordes bezichtigt. Inzwischen wurde der Usurpator von Leukippos umgebracht, um den machthungrigen Antenor zu begünstigen, der Zelmira dieser Tat beschuldigt. Als Zelmiras Gatte Ilos nach Lesbos zurückkehrt, wird auch er von ihrer Ruchlosigkeit überzeugt, zumal Leukippos sie glaubhaft des versuchten Gattenmordes bezichtigt. Zelmiras kleiner Sohn wird von ihrer Vertrauten Emma in Sicherheit gebracht. Ilos entdeckt zufällig, dass Polidor noch lebt, als sich Zelmira dessen Versteck von Antenor entlocken lässt. Sie bringt damit sich und ihren Vater in Lebensgefahr, doch im letzten Moment werden beide von Ilos gerettet. Der Thron wird dem rechtmäßigen Herrscher zurückgegeben und Zelmira muss als Gattin, Tochter und Mutter nicht mehr um die Ihrigen bangen. Zelmira ist die letzte Oper, die Rossini für Neapel schrieb, aber die erste, die er für ein ausländisches Publikum konzipiert hat und 1822 persönlich in Wien zur Aufführung brachte. Sie ist klassizistischer als die anderen „experimentellen“ neapolitanischen Opern, aber in instrumentaler und harmonischer Hinsicht von einer nie dagewesenen Reichhaltigkeit. In Wien fügte er eine Arie für Emma hinzu, und in Paris richtete er das Finale für Giuditta Pasta neu ein. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut dieser drei Fassungen abgedruckt und übersetzt.