Pädagogische Ethik
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Die europäische Tradition der Ethik hat immer behauptet, es gäbe nur eine gültige Position ethischer Reflexion und damit nur eine Wahrheit. Diese Erwartung ist auch in der Geschichte der Pädagogik vertreten worden. Derartige Postulate setzen jedoch ein kurzgeschlossenes Verhältnis von Erziehung und Moral voraus, das sich heute nicht mehr formulieren läßt, weil die pädagogische Umgangssprache ihre Eindeutigkeiten und festen Bezüge verloren hat. Offenbar hinterläßt die Empirie aber neben ihrer unbestrittenen Leistung einer differenzierten Wirklichkeitsbeschreibung zugleich eine Lücke oder Leerstelle, die der ethischen Reflexion bedarf. Wie diese Leerstelle nach der Kritik der Tradition neu zu besetzen ist, ohne zu einem schlechten Idealismus der Erziehung zu verkommen, das ist das Thema dieses Versuchs einer Problembestimmung und der Entwicklung eines ethischen Fragehorizonts für die Erziehung. Der Autor liefert keine fertige pädagogische Ethik sondern eine Analyse ihrer Schwierigkeiten und Probleme. Aber was in mehrdeutigen, widersprüchlichen Deutungskontexten pädagogische Ethik heißen kann, wird in der Definition der Erziehung als moralischer Kommunikation geklärt. Aus dem Inhalt: Vorwort 1. Pädagogische Ethik: Probleme, Paradoxien, Perspektiven 2. Optionen der klassischen Pädagogik: Natur und Sittlichkeit Vernunft und Nutzen Höchstes Gut und praktische Ideen 3. Moderne Irritationen: Pluralismus als pädagogische Paradoxie Postmoralische Subjektivität Erziehung als Negotiation 4. Neubegründung des Problems: Moralische Erfahrung und Lernen Ethischer Anspruch und Geltung Eröffnung und Initiation 5. Über den verbleibenden Anspruch der Erziehung Literatur