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Wirkungen der Migration in kleinen, offenen Volkswirtschaften

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In dieser Neuerscheinung wird die Wohlfahrtswirkung einer Zuwanderung auf die einheimische Bevölkerung des Zuwanderungslandes untersucht. Dabei wird auch auf das verwandte Phänomen des Verelendungswachstums eingegangen. Es wird stets zugelassen, daß die Migranten Kapital mitbringen. Grundlage der Arbeit ist das 2-Güter-2-Faktoren-Standardmodell der Außenhandelstheorie in der Variante einer kleinen offenen Volkswirtschaft. Dieses Modell wird dann um verschiedene inländische Verzerrungen ergänzt. Es zeigt sich, daß eine Immigration im Grundmodell ohne Wohlfahrtswirkung für die Einheimischen ist. Ist hingegen eines der beiden Güter nicht handelsfähig, so verbessern sich die Einheimischen durch eine Zuwanderung. In beiden Fällen ist Verelendungswachstum ausgeschlossen. In der Gegenwart von spezifischen inländischen Steuern hängt die Wohlfahrtswirkung für die einheimische Bevölkerung davon ab, wie sich deren Transfereinkommen durch die Immigration verändert. Dabei ergeben sich bei einem Zoll, einer Produktionssteuer und einer Faktorsteuer qualitativ gleiche Resultate: Unabhängig von der konkreten Transferregeleung können sich die Einheimischen jetzt auch verschlechtern, die konkrete Bedingung dafür variiert mit dem jeweiligen Transferschema. In allen Fällen ist auch ein Verelendungswachstum nicht ausgeschlossen. Ganz anders stellt sich die Situation mit einer Verbrauchssteuer dar. Dann ist zum einen Verelendungswachstum ausgeschlossen und wie sich die Wohlfahrt der einheimischen Bevölkerung verändert, hängt maßgeblich von der Transferregelung ab. Schließlich wird ein gesetzlicher Mindestlohn betrachtet, der zu Arbeitslosigkeit führt. Dann ist eine Zuwanderung ohne Wohlfahrtswirkung für die einheimische Bevölkerung, wenn der Mindestlohn nur sektoral ist. Bei einem gesamtwirtschaftlichen Mindestlohn ist die Wohlfahrtswirkung hingegen abhängig von der Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Faktorproportion. In beiden Fällen spielt die Risikoeinstellung der Individuen keine Rolle. Verelendungswachstum kann dabei nur bei einem sektoralen Mindestlohn auftreten. Notwendig ist dafür eine hinreichend starke Risikoaversion.

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1994

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