Steuerplanung bei Verlusten
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Mitte 1997 ging eine Schätzung des Bundesfinanzministeriums durch die Wirtschaftspresse, der zufolge das über alle deutschen Unternehmen kumulierte Volumen steuerlicher Verlustvorträge mit 250 Milliarden DM zu veranschlagen sei. Dieser immense Betrag macht deutlich, daß Verluste im realen Wirtschaftsleben keine Randerscheinung darstellen, sondern ihnen eine beträchtliche Bedeutung zukommt. Trotz des offensichtlich nicht zu unterschätzenden Gewichts steuerlicher Verluste in der Realität findet sich im Schrifttum zur Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre keine geschlossene Untersuchung, die die beiden elementaren Verlustverrechnungsmöglichkeiten, Verlustausgleich und Verlustabzug, zum Gegenstand hat. Die vorliegende Arbeit schließt diese Lücke, indem die Verlustverrechnungsgrundsätze einer eingehenden Analyse aus steuerplanerischer Sicht unterzogen und verlustorientierte Gestaltungsempfehlungen erarbeitet werden. Im einzelnen wird untersucht, unter welchen Bedingungen der gezielte Ausweis von gewerblichen Verlusten durch das Zusammenspiel von Tarifbegrenzung nach § 32c EstG und vertikalem Verlustausgleich zu absoluten Steuervorteilen führt. Beim Verlustabzug wird analysiert, wie das Wahlrecht zur Begrenzung des Verlustrücktrags nach § 10d EstG optimal auszuüben ist, und zwar sowohl im Bereich der Einkommen- als auch bei der Körperschaftsteuer. Um eine konkrete Problemlösung zu ermöglichen, werden teils abstrakte formale, teils anschauliche grafische Lösungsmethoden entwickelt. Für komplexe Problemstellungen werden Lösungsalgorithmen vorgestellt, die sich ohne Schwierigkeiten in Computerprogramme umsetzen lassen.