Naturalismus und Normativität bei Spinoza
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„Was zähmt noch den Menschen?“ – Spinozas Philosophie provoziert diese Frage, negiert sie doch – unter dem Schlagwort „Deus sive Natura“ – zentrale Fundamente theologisch inspirierter Ethik. Dennoch zeichnet sie das Bild eines ethisch optimierten Menschen, das mäßigende und in vielem auch quietistische Züge trägt. Die vorliegende Arbeit bemüht sich um eine Herausarbeitung und Vermittlung dieser beiden Pole; sie will ‚Naturalismus‘ und ‚Normativität‘ kompatibel machen. Dazu ist es bisweilen unumgänglich, durch ‚Verlängerungen‘ der Lehre Spinozas Lücken zu schließen, die sich insbesondere aus der diffusen Konkretionsproblematik des Systems ergeben. Eine vorangestellte ‚Ontologische Hinführung‘ verdeutlicht diese Probleme, indem sie sich insbesondere der Theorie der ‚Unendlichen Modi‘ widmet. Der Argumentationsgang gipfelt in einer Darstellung des kontemplativ orientierten Lebensentwurfs, den Spinoza skizziert und in dem er enthemmende und ethisierende Faktoren vereinbart.