Empire lite
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„Guter Imperialismus ist, wenn man in Ländern interveniert, die von Bürgerkriegen zerrissen wurden und ihnen eine Rückkehr zu Normalität und Selbstverwaltung ermöglicht.“ Seit den 80er Jahren verfolgt Ignatieff das Schicksal zerfallender Staaten im ehemaligen Jugoslawien und nun in Afghanistan. Seine „Fronterfahrungen“ in Gebieten, wo warlords das Sagen haben, wo Hilfsorganisationen und Blauhelme im Ernstfall kapitulieren müssen, ist ernüchternd: Ja, es braucht eine machtvolle Drohkulisse. Doch wer, wie die USA, meint, mit einigen gezielten Luftschlägen lasse sich die Demokratie herbeibomben, macht es sich zu leicht. Beispiel Kabul: Die Kampfjets sind abgedreht, die Taliban vertrieben. Wiederaufbau steht an: interntionale Organisationen verteilen große Summen, während die afghanische Regierung mit bescheidenen Mitteln versucht, Büros einzurichten, Einfluss und Kontrolle auszuüben. Doch zum nationalen Wiederaufbau, zur „Befreiung der Völker“ von Tyrannen und Bürgerkrieg gehört ungleich mehr: eine stabile Regierung, Gesetze und Ordnung, die auch in den Provinzen beachtet werden. Die USA wollen heute Demokratie und Wohlstand verbreiten. Michael Ignatieff fragt: Sind sie für einen weichen Imperialismus der Selbstbestimmung tatsächlich vorbereitet?
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