Komplexe Welt
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Die 37 wissenschaftlichen Vorträge zum 33. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, der 2001 in Jena unter dem Thema „Komplexe Welt - Kulturelle Ordnungssysteme als Orientierung“ stattfand, thematisieren die Frage nach der Erfahrung des Menschen mit der tatsächlichen oder vielleicht auch nur geglaubten Komplexität der Welt. Am Ende des 20. Jahrhunderts ist unter Stichwörtern wie Risikogesellschaft, reflexive Modernisierung, Globalisierung nicht nur die wissenschaftliche, sondern auch die gesellschaftliche Diskussion darüber intensiviert worden, wie sich die zunehmende Transformation sozialer und nationaler Identitäten auf die Gesellschaft auswirkt. Gerade die Volkskunde als Kultur- und Ethnowissenschaft muss sich aufgrund ihrer fachlichen Traditionen und Forschungsfelder in diese Diskussion einbringen. Die Frage nach den kulturellen Ordnungen und ihrer Transformation gehört zu den das Fach Volkskunde konstituierenden Konzepten. Soziale, politische und ökonomische Entwicklungen entwerten überkommenes Wissen und tradierte Deutungsmuster und fordern neue Orientierungen ein. Im historischen und gegenwartsbezogenen Kontext wird am Beispiel ganz unterschiedlicher Erfahrungsebenen die Frage beleuchtet, in welcher Weise kulturelle Ordnungskonzepte als Orientierung wirken können und wie Menschen unter dem Eindruck von Wandlungsprozessen und Veränderungen ihrer Lebenswelt diese Ordnungskonzepte umbauen und neu organisieren, um die Welt fassbar und erklärbar zu machen. Erstmals sind auch Beiträge aufgenommen worden, die in keinem thematischen Zusammenhang zum Kongress standen, dafür aber aktuelle Forschungen in der Volkskunde präsentieren.