Optimierung der passiven Risikobewältigung
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In jedem Unternehmen sind Entscheidungen zu treffen, deren Auswirkungen auf die zukünftige Zielerreichung gewissen Unsicherheiten unterliegen. Die unternehmerische Tätigkeit ist deshalb untrennbar mit dem Eingehen von Risiken verbunden. Gerade im industriellen Bereich sind die Risiken vielfach dadurch gekennzeichnet, dass sie zwingend einzugehen sind oder nur mittel- bis langfristig verändert werden können. Das Risikomanagement stellt ein Konzept dar, das eine systematische und zielgerichtete Analyse, Steuerung und Kontrolle der Risikolage des Unternehmens ermöglicht. Ein wesentliches Element des Risikomanagements ist die passive Risikobewältigung, deren Kern der Risikotransfer auf eine Versicherung und das Selbsttragen von Risiken bilden. Ausgehend von der individuellen (erfolgsrechnerischen und finanzwirtschaftlichen) Risikotragfähigkeit ergibt sich die grundlegende Frage, welche Risiken in welchem Umfang auf eine Versicherung transferiert werden sollen bzw. müssen. Zunächst werden im Rahmen der Arbeit die Grundlagen des operativen und strategischen Risikomanagements sowie das Selbsttragens und der Risikotransfer detailliert untersucht. Neben der Systematisierung des Selbsttragens werden dabei insbesondere die Möglichkeiten der internen Reservenbildung analysiert. Zusätzlich wird aufgezeigt, wie die negativen Auswirkungen schlagend gewordener Risiken aus erfolgsrechnerischer und finanzwirtschaftlicher Sicht getragen werden können. Dazu wird eine Abstufung der bewusst aufgebauten bzw. existierenden erfolgsrechnerischen und finanzwirtschaftlichen Risikodeckungsmassen vorgenommen. Anschließend stehen unterschiedliche Versicherungs- und Selbstbehaltsformen sowie die Kriterien der Versicherbarkeit von Risiken im Mittelpunkt. Da die Versicherungsentscheidung nicht unabhängig von den anderen Instrumenten der Risikobewältigung getroffen werden kann, wird zusätzlich die Notwendigkeit der gemeinsamen Betrachtung von Versicherungs- und Risikomanagement detailliert herausgearbeitet. Um eine zielorientierte Entscheidung für eine bestimmte Kombination aus Selbsttragen und Risikotransfer treffen zu können, sind der aus einer Risikoteilung resultierende Aufwand und Nutzen hinsichtlich der Risikolage des Unternehmens zu bestimmen. Zur Beurteilung des Aufwands werden dazu im Rahmen der Arbeit die aus einer Kombination aus Selbsttragen und Risikotransfer auf eine Versicherung resultierenden Risikokosten über eine Simulation ermittelt. Der Nutzen hinsichtlich der Risikolage des Unternehmens wird unter Berücksichtigung ausgewählter Steuerungsgrößen abgeleitet, die sich unter anderem aus der erfolgsrechnerischen und finanzwirtschaftlichen Risikotragfähigkeit ergeben. Aufbauend auf der gemeinsamen Betrachtung von Versicherungs- und Risikomanagement entsteht somit eine Konzeption zur Sicherstellung eines auf Unternehmensebene tragfähigen und kostenoptimalen Versicherungsprogramms.