Menschenwürde und Religion
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Kann der Mensch für sich eine unbedingte Würde reklamieren und so zur wahren Bestimmung seiner Freiheit finden? Kann ihm Religion bei dieser Wesenssuche helfen? Die Eröffnung eines positiven Antworthorizontes aus metaphysischer wie christlich-religiöser Perspektive soll Gegenstand vorliegender Untersuchung sein. Ein Beitrag zur Epistemologie philosophischer Ethik liegt darin beschlossen. Bereits die Antike – hier durch PLATON vertreten – verortet ihre Moralvorstellungen im Spannungsfeld von Natur und Gesetz und berührt auch die Sphäre der Religion. Bis in die Moderne hinein spielt die heuristische Figur des Naturrechts eine dominante begründungstheoretische Rolle für die Statik moralischer Normen. Auch abendländische Metaphysik rekurriert in vielfältiger Weise auf den Naturbegriff, oft bei gleichzeitiger Übernahme christlich-religiösen Vorstellungsmaterials, das den quasi über-natürlichen Gedanken motiviert, Gott werde Mensch. Ohne die Kenntnis der biblischen Tradition können entscheidende Argumentationsstränge großer Denker (z. B. PICO DELLA MIRANDOLA, DESCARTES, KANT, FICHTE, SCHELLING, HEGEL, aber u. a. auch HOBBES, SAMUEL VON PUFENDORF, LOCKE, HUME, ROUSSEAU) kaum erhellt werden. Und schließlich: Selbst die plurale Gesellschaft von Heute wird ihre Wegweiser in Richtung unantastbarer Würde und Freiheit ohne idealistische Prämissen schwer aufrichten können.