Weiße Steine

Der Verlag wartete seit Wochen auf eine Zeile von ihm. Elenor, seine Frau, war fest entschlossen, sich scheiden zu lassen. Sie hatte sein Geld und seine Kinder an sich genommen, und er selbst hatte das einzige verloren, was sie ihm gelassen hatte: seine Fähigkeit zu schreiben. Der Schriftsteller Leon Barnes flieht vor familiären Problemen in die Türkei. In wenigen Wochen ist sein Roman über die Dardanellenschlacht 1915 fällig. Vor Ort hofft er, die Schreibblockade zu überwinden. Doch er verstrickt sich tiefer im Chaos. Die Begegnung mit zwei Frauen bringt die Wende. Beide verkörpern seinen inneren Zwiespalt. Rose ist die Ordnung und Bodenständigkeit, nach der er sich sehnt, um sein Leben in den Griff zu bekommen. Ann steht für Risikofreude und Entschlossenheit, neue, unbekannte Wege zu beschreiten. Er muß sich entscheiden. Auch dem zweiten Band Christa Kaysers Trilogie liegt ein Ereignis aus dem Ersten Weltkrieg zugrunde. Er schildert, wie festgelegt der Mensch als Teil der Geschichte ist, so daß jedes Äufbäumen sein Schicksal nur hinauszögern kann. Diese Überzeichnung des Fatalismus provoziert geradezu, sich dagegen zur Wehr zu setzen.