DAS GLÜCK LIEGT IN EINEM HORNISSENNEST
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Zahnarztsohn Claus lebt seit der Pubertät im Konflikt mit seinen Eltern. Ein typisches Nachkriegsehepaar, aus kleinen Verhältnissen, die aber mit sich selbst nichts anzufangen wissen. Ab 1968 hängt bei Claus ein selbst gezeichnetes Ché Guevara Poster im Zimmer und in seinem Kopf sind die Ideale der 68ger Bewegung verankert. Seine Eltern sind bürgerlich bis spießbürgerlich. Seit 1968 verbringt Claus die großen Sommerferien fern von seiner Berliner Heimat in Südfrankreich. Dort entspricht sein Umfeld eher seinen politischen Idealen. 1971 ist er in den Monaten Juli und August zum dritten Mal bei der Familie Rodriguez, im Südwesten, in Pau. Eine spanische Witwe mit ihrem Sohn, der gleichaltrig mit Claus ist. Was Mädchen angeht, so hat Claus feste Vorstellungen. Sie müssen blond, braunäugig und elfenhaft sein, wie die Elben im Herrn der Ringe. Am Nationalfeiertag der Franzosen lernt Claus in einem Bistro Danielle kennen. Eine Französin, die seinem Ideal ganz und gar entspricht. Am selben Abend verlieben sich die beiden auf einem Kettenkarussel, das Teil einer Kirmes, einem Stadtteilfest mit Livemusik ist. Sie verbringen wunderschöne, auch erotische Momente, die getrübt sind durch Danielles Verpflichtungen im Geschäft ihrer Eltern, einer Fleischerei, auszuhelfen. Das beschert Claus endlose Nachmittage des Wartens. Die Zeit der beiden endet abrupt durch eine Geschäftsreise von Danielles Vater, auf die Danielle mit muss. Aus Kummer dröhnt sich Claus mit Alkohol und anderen Drogen zu und verbringt diese Nacht unter freiem Himmel am Schloss von Pau. Dadurch erkrankt er und muss vorzeitig nach Deutschland zurück. In der Heimat kommt er untröstlich vor Liebeskummer kaum noch klar. Er flüchtet sich in die Ölmalerei und fertigt ein riesiges Gemälde seiner Geliebten an. Die Schule inklusive des Abiturs meistert er nur dank seiner hervorragenden Leistungen in Französisch, Deutsch und Kunst. In Berlin hat er inzwischen eine Freundin, die sehr zum Ärger seiner Mutter blond ist. Allerdings behandelt sie ihn schlecht, betrügt ihn und lässt ihn schließlich zu Silvester 1973 sitzen. Claus hält es zu Hause nicht mehr aus und flieht nach Pau, die Stadt, die er als seine zweite Heimat bezeichnet. Eher zufällig trifft er mit Hilfe des Sohnes seiner Gastfamilie Danielle wieder. Was 1971 ein Feuer war ist nun ein Flächenbrand. Claus will mit ihr sein Leben verbringen. Er trachtet sie mit nach Deutschland zu nehmen und träumt plötzlich von einem Dasein als Bohemien.