Flackernde Felsbilder übler Nachtvögel
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Der Band „Flackernde Felsbilder übler Nachtvögel“ enthält aus cut-up und anderen Montageverfahren generierte Prosasplitter, verstreut entlang einer Dead-Line dies- und jenseitiger Seinszustände. Es sind flimmernde Sprachwelten, in denen Jesus als Geschäftsführer einer Shopping Mall firmiert oder über Nacht das Nachbarhaus verschwindet und ungarischen Grenzsoldaten Platz macht. Thomas Antonic kippt Sätze präzise aus geläufiger Kohärenz: Emergente Wahrnehmungen und Vorstellungen fügen sich mit furiosen Pamphleten und verqueren Lebensweisheiten zu einem rauschhaften Szenarium, das Bewegungen unterschiedlicher Bewusstseinszonen choreographiert. Obsessiv zieht der Text Schleifen um die „letzten Dinge“: Kaum wo anders erscheinen Erfahrungen von Verschwinden und Verlust, Tod und Auflösung eingängiger ins Sprachspiel verwoben wie in Antonics Short-Cuts. Durchzogen mit Anspielungen und Zitaten v. a. aus transatlantischen Literatur-, Film- und Musikkontexten, formen sich flirrende Visionen aus einer kalten Zwischenwelt zum Pandämonium einer durch medialen Irrsinn und Terrorismus erodierten Zivilisation. Ein Coup poetischer Eskalation.