Ein Leben lang nur ein Geduldeter
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Als ich im August 1991 als Vertriebener nach Deutschland kam, ließ ich politische Anfeindungen, Ungerechtigkeiten und Demütigungen, die ich in meiner Heimat erfahren musste, hinter mir. Ich erinnere mich noch sehr genau daran - als ich zu Beginn meiner Ankunft hier, in Deutschland, in ständigem Kontakt zu den Ämtern und Institutionen stand -, wie eine Quantität der weniger befugten Körperschaften (unter ihnen Beamte, Kommissare, als Gesetzeshüter, sehr wohl auch „hochangesehene“ Rechtsanwälte usw.) mir mit: „Ich verstehe kein Französisch“ antworteten, weil ich mich mit denjenigen nur in der nektarischen Sprache - hier gebräuchlichen Fremdsprache -, auf Englisch zu unterhalten schaffte, da ich logischerweise die deutsche Sprache zwei, drei Monate nach meiner Anreise noch nicht für die barrierefreie Artikulation einsetzen konnte. Ich kam in einen Rechtsstaat, in dem die „Würde des Menschen“ als unantastbar gilt, wie es Artikel 1 des Grundgesetzes aussagt und in dem alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Hier in meiner „neuen Heimat“ würde es mir besser ergehen - so dachte ich… Damals war ich von diesen Vorstellungen überzeugt, geriet jedoch im Verlauf meines Lebens in diesem Staat in einigen Fällen in starke Zweifel und wurde dadurch auch sehr enttäuscht. Die Erlebnisse, die diese Zweifel und Enttäuschungen verursachten, habe ich in vier Tatsachenberichten festgehalten, die in diesem Band zusammengestellt wurden. Bei genauer Betrachtung muss man leider feststellen, dass nicht die „Stärke des Rechtes“, sondern das „Recht des Stär-keren“ siegt. Und es wird sicher auch verständlich, warum ich meine Überzeugung, hier in einem Staat zu leben, in dem das Recht jedes Menschen Berücksichtigung findet, zumindest teilweise revidieren musste. Darauf zu bestehen, dass Wahrheiten - die man nicht mag -, nicht zu veröffentlichen sind, ist gefährlich für die Demokratie.