"Es soll nicht aufhören Saat und Ernte"
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Religion im Kontext agrarischen Lebens - Für westliche Leserinnen und Leser vielleicht nicht gerade das Naheliegenste, in Schwarzafrika aber eine ganz alltägliche Erfahrung. Dort ist die Landwirtschaft nach wie vor für etwa zwei Drittel der Bevölkerung die Grundlage ihrer Existenz, und sowohl die traditionalen afrikanischen Religionen als auch die christliche Religion haben sich vor diesem Hintergrund zu bewähren. Wie sie auf diese Herausforderung reagiert haben und ihr heute gerecht werden, das wird hier erstmals ausführlicher in einer vergleichenden Studie untersucht. So ist zunächst vom Leben und Arbeiten der Bakossi, einem Volk im Südwesten Kameruns, und ihren agrarreligiösen Praktiken, die im großen Erntefest ihren Höhepunkt finden, die Rede. Des Weiteren wird Interessantes aus der Missionsgeschichte berichtet, zum Beispiel, dass christliche Erntedankfeste aus missionsstrategischen Überlegungen eingeführt wurden und dass man damit überaus großen Erfolg hatte. Aber auch neue Einsichten über die Gestalt des weltweiten Christentums sind zu gewinnen, denn der kreative Umgang der Kameruner mit ihren religiösen, gesellschaftlichen, kulturellen und ökonomischen Traditionen und dem christlich-missionarischen Erbe hat ein Christentum ganz eigener Prägung entstehen lassen, wie es für den schwarzafrikanischen Kontext möglicherweise typisch ist, ein Christentum, das im wesentlichen Agrarreligion ist und das in erster Linie der Existenzsicherung zu dienen hat. Armin Zimmermann, geb. 1967 in Marburg, Dr. theol., Dipl.-Ing. agr., Studium der evangelischen Theologie und der Agrarwissenschaften in Marburg, Bonn und Göttingen, zuletzt wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Religions- und Missionswissenschaft sowie Ökumenik der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, ist Dozent am Theologischen Seminar der Presbyterian Church in Kumba, Kamerun.