Südfranzösische Lokalheilige zwischen Kirche, Dynastie und Stadt vom 5. bis zum 16. Jahrhundert
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Immer wieder wurden vom 5. bis ins 16. Jh. in den südfranzösischen Metropolen Arles, Aix-en-Provence, Marseille, Tarascon, Narbonne und Toulouse alte und neue Lokalheilige als Vertreter und Verteidiger der Interessen lokaler Instanzen mobilisiert. Zum Teil hochpolitische Legenden und Kultformen entstanden. Dabei zeigt sich eine sich unter dem Einfluß politischen und innerkirchlichen Wandels sowie aktueller Notwendigkeiten vollziehende Entwicklung des Patronatsgedankens vom spätantiken Ortspatronat zum hochmittelalterlichen Kloster-, Bischofs-, Dynastiepatronat bis hin zum spätmittelalterlichen Stadtpatronat. Zahlreiche, zum Teil bisher unedierte hagiographische Texte, aber auch historiographische, diplomatische und ikonographische Quellen geben Zeugnis von diesem Prozeß.