Untergangsmythologie in den Religionen
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Die Welt ist entstanden, so viel ist sicher. Wie die Menschen verschiedener Zeiten und Kulturen sich den „Funken von außen“, den metaphysischen Anstoß oder die Laune der Natur vorstellten, versuchte der vorige Band „Schöpfungsmythologie in den Religionen“ aufzuzeigen. Aber wird die Welt, wird die Menschheit auch zugrunde gehen? Viele hoffen auf eine Bewahrung der „guten Schöpfung“, sie vertrauen optimistisch auf lange Distanz, auf Millionen von Jahren des Glücks. Manche setzen ihre Hoffnung auf Erneuerung des Menschengeschlechts von Weltzeitalter zu Weltzeitalter, wie auf die persönliche Reinkarnation nach dem natürlichen Tod eines jeden. Bei anderen herrscht Furcht vor dem endgültigen Aus, sei es durch Naturkatastrophen – vielleicht Erkalten von Sonne und Erde – oder selbstverschuldetes Unglück wie Umweltverschmutzung oder nuklearer Holocaust. Es gibt jedoch auch Gruppen mit Erwartung, gar mit Hoffnung auf das Ende. Sie ersehnen eine Katharsis der Menschheit, eine apokalyptische Vernichtung des Bösen. Mehr noch, sie treiben sich und uns zur Endzeit, in der die endgültige Vertilgung der Feinde, der Gottlosen und Minderwertigen stattfindet. Diese „Gläubigen“ äußern Freude über den Fall ihrer Gegner und erhoffen eigene Belohnung, im himmlischen Paradies, im Reinen Land oder in astralen Sphären. Manche auch hier auf Erden, im Neuen Jerusalem, im neu erschaffenen Garten Eden oder im „Paradies der Werktätigen“. In diesem Buch wird versucht, einige dieser Modelle darzustellen und ihre Herkunft und Absicht aufzuklären. Im Vordergrund stehen die Religionen der Naturvölker, das christliche Abendland mit seiner kulturellen Abstammung aus Antike und Vorderem Orient, weiter der Hinduismus und die ostasiatischen Religionen sowie die neuzeitige Esoterik.