Tätigkeit und Erfüllung
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Die Arbeitsgesellschaft befindet sich im Umbruch: Damit verflüssigen sich auch im Protestantismus eingeschliffene Vorstellungen und Konzepte. Torsten Meireis untersucht den Umbruch der Arbeitsgesellschaft und seine Konsequenzen aus evangelischer Sicht. Im ersten Teil der Studie erläutert er diesen Umbruch. Dabei treten Probleme des Arbeitsbegriffs in den Blick, die bis in die zeitgenössischen theologischen und sozialphilosophischen Debatten hinein spürbar sind. In Reaktion darauf wird vorgeschlagen, 'Arbeit' als Deutungsmuster zu verstehen, das Fragen der gesellschaftlichen Anerkennung, der Verteilung, der Teilhabe, des Naturumgangs und des Lebenssinns impliziert. Anschließend macht Torsten Meireis die evangelische Tradition zum Thema, die an international einflussreichen Konzepten exemplarisch aufgesucht wird. Als Voraussetzung der modernen Debatten kommt Luthers Prägung des Berufsbegriffs in den Blick. Für die entstehende Arbeitsgesellschaft untersucht er Albrecht Ritschls Rezeption des Berufsbegriffs, für den theologischen Arbeitsdiskurs zwischen den Weltkriegen Karl Barths Verlagerung des Akzents vom Berufs- auf den Arbeitsbegriff und für den wirtschaftsethischen Zugang, der sich in den modernen Industriegesellschaften durchsetzt, Arthur Richs Konzept. Im dritten Teil der Studie bezieht der Autor die Ergebnisse der historischen Untersuchung auf die Komponenten des Deutungsmusters Arbeit, um so zu klären, welche Bedeutung der Tätigkeit in christlicher Perspektive für die Fragen des gesellschaftlichen Naturumgangs, der Anerkennung, Verteilung, Teilnahme und die Vorstellung des Lebenssinns zukommt.