Entwicklung der modernen islamischen Religionspädagogik in der Türkei im 20. Jahrhundert
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Der Islamische Religionsunterricht auf Grundlage von Art. 7 III GG zählt seit Jahren zu den Headlines der bildungs- und migrationspolitischen Diskussion. Unabhängig davon, wer den Unterricht erteilt und ob das Fach verfassungsgemäß ist, befindet sich der deutschsprachige Islamische Religionsunterricht nun in der Phase der Etablierung. Die gegenwärtige Diskussion fokussiert sich neben organisatorischen Fragen immer mehr auf curriculare, pädagogische, methodische und didaktische Fragen des Islamunterrichts. Die pädagogische und curriculare Dimension der Frage, wie Inhalte, Themen, Ziele, Methoden etc., stellt eine neue Herausforderung für die islamische Religionspädagogik in Deutschland dar. Dabei können auch die Erfahrungen anderer Länder, insbesondere der Türkei, von Bedeutung sein. Es gibt zwei Parallelen, die einen Vergleich mit Deutschland rechtfertigen. Zum einen ist der türkische Staat - trotz unterschiedlicher Modelle - letztlich ein säkularer Staat und als solcher darauf angewiesen, über den staatlichen Islamunterricht die Religion strukturell und inhaltlich in das politische und schulische System zu integrieren. Auch in Deutschland hofft man, über den Islamischen Religionsunterricht die Integrationsbereitschaft der Muslime zu stärken und ihre Identifikation mit dem Staat und der Schule zu erhöhen. Die Autoren des Sammelbandes befassen sich vor diesem Hintergrund mit der Frage des islamischen Religionsunterrichts in der Türkei und geben so einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Fachs.