Analyse der Unsicherheiten bei der Ermittlung der Schadenspotentiale infolge Überschwemmung
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Die Grundlage einer Risikobetrachtung besteht in der klaren Definition des Risikos. In Anlehnung an nationale und internationale Vorgehensweisen im Zusammenhang mit technischen Einrichtungen wird das Risiko als Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit eines potentiell schadenbringenden Ereignisses und dem daraus resultierenden Schaden definiert. Das am Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (IWW) der RWTH Aachen entwickelte Risk Assessment Verfahren RAPID (Risk Assessment: Probabilities, Inundation, Damage) stellt ein modulares Werkzeug zur Quantifizierung, Beurteilung und Handhabung von Risiken wasserbaulicher Anlagen dar. Die Schadenspotentialmodellierung ist eine Komponente der Risikoanalyse, die derzeit die direkten ökonomischen Schadenspotentiale auf mesoskaliger Basis berücksichtigt. Die deterministische Berechnung beruht auf Schadensdaten vergangener Hochwasserereignisse und auf amtlichen Statistiken. Wegen der insgesamt geringen Datenbasis und der unterschiedlichen Zielsetzung bei der Aufnahme der Daten sind die Unsicherheiten bei der Schadenspotentialbestimmung hoch, weshalb die Integration der Unsicherheiten in die Schadenspotentialanalyse gefordert wird. Neben der Darstellung der Unsicherheit bei der absoluten Schadenspotentialbetrachtung ist dieser Aspekt auch bei vergleichenden Studie relevant, da die Ignoranz der Unsicherheiten im Rahmen der Risikobeurteilung und des Risikomanagements zu Entscheidungen führen kann, die deutlich von denen abweichen, die mit einer Integration der Unsicherheit getroffen würden. Das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte probabilistische mesoskalige Modell zur Berechnung der direkten ökonomischen Schadenspotentiale soll einen Beitrag zur Quantifizierung der mit der Schadenspotentialbetrachtung verbundenen Unsicherheiten liefern. Des Weiteren sollen im Rahmen der Sensitivitätsanalyse die Parameter identifiziert werden, die das Ergebnis wesentlich beeinflussen, um den Forschungsbedarf der Modelleingangsdaten für künftige Untersuchungen zu identifizieren. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Betrachtung von Überschwemmungen, die durch ein technisches Versagen einer Hochwasserschutzeinrichtung auftreten, da sich diese klar von natürlichen Flussüberschwemmungen abgrenzen. Ein Fokus liegt auf extremen Ereignissen mit großen Einstautiefen.