Öffentlichkeiten
Autoři
Více o knize
Verständigung in Zeiten von social media und „Lügenpresse“-Vorwürfen Im Jahr 2017 widmete sich die Salzburger Hochschulwoche dem Thema mediale und nicht-mediale Öffentlichkeiten. Unsere Identitäten, Geschichten und Diskurse sind wesentlich von den Öffentlichkeiten geprägt, in denen wir sie konstruieren, erzählen und argumentieren. Wer wir sind und sein wollen, welche Argumente triftig sind und welche nicht – das sind individuelle und gesellschaftliche Fragen, die durch mediale und nicht-mediale Öffentlichkeiten mitbestimmt werden. Diese Öffentlichkeiten sind in vielfältigen Transformationen begriffen: Die Grenze zwischen öffentlich und privat verschwimmt in den Zeiten der social media in neuer Weise. Das gedruckte Wort als Leitmedium gesellschaftlicher (Selbst-)Verständigung gerät durch die viel zitierte Bilderflut aus dem Netz unter Druck. Niemals war es leichter, vom bloßen Medienkonsumenten zum -produzenten zu werden, gleichzeitig überblicken wir die Möglichkeiten und Gefahren neuer Medientechnologien noch nicht. Das Internet erschließt uns zwar neue Welten, aber seine filter bubbles separieren uns zugleich. Öffentliche Debatten werden weltweit von Populisten besetzt, während die „Lügenpresse“-Vorwürfe auf den fragilen Zusammenhang von demokratischen Prozessen und journalistischen Kulturen aufmerksam machen. All diese Beobachtungen lassen sich in den Kontext einer „entgleisenden Moderne“ (Habermas) einsortieren. Was tragen die Versprechen von Partizipation, Selbstbestimmung und Rationalität, die das Konzept „Öffentlichkeit“ einst prägten, heute noch aus? Und was bedeuten all diese Transformationen für Religion, die in der Moderne stets zwischen öffentlicher Präsenz und privater Praxis schillerte? Mit Beiträgen von Klaus Birnbäumer, Hamburg, Markus Gabriel, Bonn, John-Dylan Haynes, Berlin, Marianne Heimbach-Steins, Münster, Norbert Hermanns, Aachen, Hartmut Rosa, Jena, Kristina Stoeckl, Innsbruck, u. a.