Zur Geschlechterforschung in Mathematik und Informatik
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Warum tun sich Mathematik und Informatik so schwer, Frauen als Wissenschaftlerinnen zu gewinnen und als Lehrende und Forschende zu halten? Kann von einem „freiwilligen Ausstieg“ von Frauen aus diesen Disziplinen gesprochen werden? Neuere Forschungen zeigen, dass Fragen nach dem Geschlecht das Verhältnis von gesellschaftlicher Praxis und Fachidentität aufwerfen. Immer noch gelten Mathematik und Informatik in aller Regel als geschlechtsneutral. Dies stellen die interdisziplinären Beiträge dieses Bandes gründlich in Frage, indem sie nachweisen, inwiefern mathematische und informatische Texte als Produkte eines nicht nur fachlichen Kontextes zu lesen sind. Die Autorinnen und Autoren erkunden den versteckten Lehrplan dieser Disziplinen, der als „doing gender by doing work“ charakterisiert werden kann. Historische, wissenschaftstheoretische und didaktische Zugänge erlauben zu verstehen, wie die Beteiligung der Frauen an der Mathematik und Informatik war, welche Erfolge im Hinblick auf die gleiche Teilhabe erzielt wurden und welche Geschlechterasymmetrien immer noch fortgeschrieben werden. Der Einsatz von neuen Visualisierungstrends, „E-Learning Environments“ und Informatikprodukten in Qualifizierungsprozessen wird einer genderorientierten Auswertung unterzogen. Autorinnen und Autoren des Bandes sind Corinna Bath, Cecile K. M. Crutzen, Frances Grundy, Ellen Harlizius-Klück, Christine Keitel, Maria Knobelsdorf, Mechthild Koreuber, Nadine Kraft, Stefanie Kraft, Jasmin Lehmann, Anina Mischau, Sonja Neuß, Irene Pieper-Seier, Jochen Schiller, Britta Schinzel, Gerlinde Schreiber, Carsten Schulte und Renate Tobies.