Das Käthchen von Heilbronn
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Kleists historisches Ritterschauspiel, im März 1810 zur Vermählung Napoleons mit der österreichischen Kaisertochter Marie Luise in Wien uraufgeführt, war im 19. Jh. sein meistgespieltes Stück. Dieser Erfolg verdankt sich etlichen mehr oder weniger gewaltsamen Bearbeitungen. Kleist selbst hat sich kurz vor seinem Tod kritisch über sein Stück geäußert: 'Das Urtheil der Menschen hat mich bisher viel zu sehr beherscht; besonders das Käthchen von Heilbron ist voll Spuren davon. Es war von Anfang herein eine ganz treffliche Erfindung, und nur die Absicht, es für die Bühne paßend zu machen, hat mich zu Mißgriffen verfuhrt, die ich jetzt beweinen mogte.' 'Denn wer das Käthchen liebt', schreibt Kleist an den Dramatiker Heinrich Joseph v. Collin, 'dem kann die Penthesilea nicht ganz unbegreiflich sein, sie gehören ja wie das + und – der Algebra zusammen, und sind Ein und dasselbe Wesen, nur unter entgegengesetzten Beziehungen gedacht.' Der Textband bietet sämtliche autorisierte Zeugen und umfaßt: – die im ›Phöbus‹ 1808 gedruckten ›Fragment[e] aus dem Schauspiel: Das Käthchen von Heilbronn, oder die Feuerprobe‹ – die kritische Edition von ›Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe [,] ein großes historisches Ritterschauspiel‹ nach dem Text des 1810 erschienenen Erstdrucks – einen Herausgeberbericht, der die Textentstehung und die Druckgeschichte rekonstruiert.
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