Menschen der Tiefe
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Vor 125 Jahren, im Herbst 1888, ereignete sich im Londoner East End eine Serie von Morden an Gelegenheitsprostituierten. Wegen der Grausamkeit der Morde und der teilweisen Verstümmelungen fand die Mordserie ein lebhaftes Medienecho und bestimmte über Jahrzehnte den Ruf des Viertels als Elendsquartier mit hohem Gewaltpotenzial. Jack London stattete sich mit abgerissener Kleidung aus und tauchte für sieben Wochen im Londoner East End unter. Für seine Undercover-Recherche hatte er sich die Legende vom arbeitslosen US-Matrosen zugelegt. „Ich wollte lieber mit eigenen Augen sehen, als mich von Leuten belehren lassen, die nichts gesehen, oder von solchen, die vor mir schon alles gesehen und erlebt hatten.“ Seine Analyse ist scharfsinnig, oft fast naturalistisch. Die sozialen Umstände und die Menschen, die er trifft, schildert er auf eine Weise, die ihn zum geistigen Ahnherrn der investigativen Sozialreportage macht, die später von Autoren wie Kisch und Wallraff repräsentiert wurde.