Adoleszenz und Trauma
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Die psychoanalytisch-interaktionelle Methode
Jugendliche mit ausgeprägter Borderline-Symptomatik haben ein hohes Risiko, eine Borderline-Persönlichkeitsstörung zu entwickeln, weshalb eine frühzeitige Behandlung entscheidend ist. Die Therapie, die in diesem Buch vorgestellt wird, basiert auf der psychoanalytisch-interaktionellen Methode (PIM) und fokussiert auf die Schwierigkeiten der Patienten, sich selbst und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen zu regulieren. Zunächst werden die Merkmale von Borderline-Störungen behandelt, einschließlich der kombinierten Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen, die als Vorläufer gelten können. Anschließend werden Entstehungsmodelle und diagnostische Vorgehensweisen erläutert. Die Behandlungsprinzipien der PIM werden detailliert beschrieben, wobei der „antwortende Modus“ des Therapeuten eine zentrale Rolle spielt. Durch selektive Selbstoffenbarung des Therapeuten wird der Jugendliche unterstützt, die Auswirkungen seines Verhaltens im interaktionellen Kontext zu reflektieren und seine Schwierigkeiten im Umgang mit anderen zu bearbeiten. Die Behandlungsphasen der PIM im stationären Setting werden durch zahlreiche Praxisbeispiele veranschaulicht. Empirische Daten aus einer randomisiert-kontrollierten Studie belegen die Wirksamkeit dieser Therapie, die wertvolle Hilfen für die psychodynamische Behandlung von Borderline-Störungen im Jugendalter bietet.
Therapeuten stehen oft vor großen Herausforderungen, wenn sie mit traumatisierten Jugendlichen arbeiten, die häufig Probleme verursachen und wenig Interesse an Behandlung zeigen. Annette Streeck-Fischer, eine führende Expertin in Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychoanalyse, beleuchtet in ihrem Buch die besonderen Schwierigkeiten und Ausdrucksweisen dieser Jugendlichen. Sie beginnt mit der Frage „Was ist normal?“ und beschreibt sowohl gesunde als auch krisenhafte Entwicklungsverläufe sowie die Psychopathologie von Traumatisierungen. Die Autorin behandelt zentrale Störungsbilder wie Borderline- und Persönlichkeitsstörungen sowie komplexe traumatische Belastungsstörungen und beleuchtet auch kognitive und körperliche Beeinträchtigungen, die aus Traumata resultieren können. Streeck-Fischer geht umfassend auf die Therapie von Jugendlichen mit chronischen und komplexen Traumatisierungen ein, thematisiert die Herausforderungen in der therapeutischen Beziehung und bietet Wege zur Überwindung von Reinszenierungsmustern. Ihr fundiertes Wissen wird prägnant und anschaulich vermittelt, wodurch ein aktuelles Praxisbuch entsteht, das der Adoleszenz in Psychiatrie und Psychoanalyse die nötige Aufmerksamkeit verleiht. Es ist eine unverzichtbare Ressource für Fachleute wie Kinder- und Jugendpsychiater, Psychotherapeuten und Traumatherapeuten.