Leo Stern und Jacques Sonneborn prägten die deutsche Mineralölindustrie im Kaiserreich, indem sie 1888 eine Fabrik für technische Schmierstoffe im Hamburger Freihafen gründeten. Sie sicherten ihren Rohstoffbedarf durch Reisen und Kartellabsprachen. Ihre Firma wurde während des Ersten Weltkriegs ein gefragter Heereslieferant. Die Geschichte der Familien und der Fusion zur Rhenania-Ossag wird bis in die Bundesrepublik verfolgt.
Eva Pietsch Pořadí knih


- 2024
- 2004
Die Hafenstadt Baltimore – zeitweilig das drittgrößte Zentrum der amerikanischen Konfektionsindustrie – war Schauplatz eines der unsichtbaren „Dramen“ der amerikanischen Einwanderungsgeschichte: der Integration jüdischer und katholischer Schneider-Arbeiter aus Süd- und Osteuropa in die amerikanische Gesellschaft. Das Buch beschäftigt sich mit dem tiefgreifenden Wandel des miniaturisierten „Sweatshop“-Gewerbes zur großbetrieblichen Fabrikproduktion auf der Grundlage bisher unzugänglicher unternehmerischer Quellen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich dieser Wandel auf die Solidarisierungschancen und -grenzen einer nach Etnie, Geschlecht und beruflicher Qualifikation hochgradig differenzierten Arbeiterschaft auswirkte. Mit Hilfe gewerkschaftsinterner Korrespondenz, städtischer und kirchengemeindlicher Überlieferung werden die lokale Fachvereinsentwicklung, Betriebs- und Arbeitsmarktstrategien sowie das Milieu der Einwandererviertel nachgezeichnet. Neben Einblicken in den Funktionswandel ethnischer Orientierungen liefert die Untersuchung eindrückliche Belege für die Komplemnatarität klassenmäßiger und ethnischer sozialer Bindungen. Die Fallstudie schließt an einschlägige Branchenstudien zur europäischen Industrialisierungsgeschichte und zum Wandel gewerkschaftlicher Organisationsgrundlagen im Übergang zum 20. Jahrhundert an.