Texte zu Félix Guattari von Kollegen aus der Psychiatrie-Szene (F. Tosquelles, J. Oury), Zeichnungen von Gilles Deleuze, ein Text von Guattari zum Begriff der Maschine, ein Interview mit Paul Virilio von H. Schmidgen, Texte von Freunden (N. Bourriaud, M. Elkaim / I. Stengers, P. Lévy), die die Wichtigkeit des ästhetischen Paradigmas für Guattari erörtern.
Henning Schmidgen Knihy






Mit der Theorie der Wunsch-Maschinen haben sich Deleuze und Guattari vom psychoanalystischen Strukturalismus Jacques Lacans abgesetzt. Aber auch Lacan hat sich des Maschinenbegriffs bedient, um seine Theorie des Unbewußten zu entwickeln. Vor allem im -Seminar über den entwendeten Brief- bezieht er sich auf das informationstheoretische Konzept der symbolischen Maschine, um das Phänomen zwanghafter Wiederholungen zu erklären. Deleuze und Guattari betonen hingegen die Materialität der technischen Artefakte und verweisen auf ihre genetische und situative Bestimmtheit.
Forschungsmaschinen
Experimente zwischen Wissenschaft und Kunst
Wer über Wissenschaft und Kunst spricht, kann vom Experiment nicht schweigen. Die Rede ist heute von »Künstlerischer Forschung«, »Poetik des Experiments«, »Kunstwissenschaft als Experimentalsystem«. Die Konjunktur dieser Begriffe ist aus dem Zusammenhang einer übergreifenden Entwicklung zu verstehen, in der ›Experiment‹ zum Schlüsselbegriff einer posthumanen Kultur geworden ist, in der sich Menschen und Maschinen, Körper und Technik, Natürliches und Künstliches in immer neuen Formen verkoppeln, um Effekte des Neuen hervorzubringen. Henning Schmidgen untersucht in diesem Band die konkrete Beschaffenheit und die spezifische Wirksamkeit experimenteller Anordnungen in Kunst, Kino und Architektur. Seine Untersuchung mündet in der Vermutung, dass der Diskurs über das Experiment, will er seinen wissenschaftlichen und künstlerischen Gegenständen gerecht werden, selbst experimentelle Züge annehmen muss.
Die Helmholtz-Kurven
- 270 stránek
- 10 hodin čtení
1929 gründete Georges Bataille die Zeitschrift 'Documents', die ein Experimentierfeld für künstlerische und wissenschaftliche Avantgarde war. Das "Kritische Wörterbuch" darin umfasst vielfältige Lemmata und betont, dass ein Wörterbuch den Fokus auf die Verrichtung der Wörter legen sollte, nicht nur auf ihren Sinn.
Horn, or The Counterside of Media
- 312 stránek
- 11 hodin čtení
Henning Schmidgen reflects on the dynamic phenomena of touch in media, analyzing works by artists, scientists, and philosophers ranging from Salvador Dali to Walter Benjamin, who each explore the interplay between tactility and technological and biological surfaces.
Hermann von Helmholtz
Versuche zur Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Reizung in den Nerven
- 204 stránek
- 8 hodin čtení
Wie schnell fühlt und denkt der Mensch? Wie lange dauert es, bis eine Schmerzempfindung vom Fuß bis ins Gehirn transportiert wird? Wie viel Zeit braucht ein visueller Eindruck, um bewusst wahrgenommen zu werden? Hermann von Helmholtz hat die Beantwortung dieser Fragen im 19. Jahrhundert auf eine neue Grundlage gestellt. 1850 gelang es Helmholtz zum ersten Mal, die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenreizung zu messen. Damit legte er die Basis für die experimentelle Erforschung des Zeiterlebens, wie sie bis heute in Neuropsychologie, Hirnforschung und Kognitionsforschung betrieben wird. Zugleich schuf Helmholtz ein neues Bild des Denkens, das die relative Langsamkeit kognitiver Prozesse zeigt und Aufmerksamkeit auf die Unterbrechungen, Intervalle und Zwischenzeiten im menschlichen Fühlen und Denken lenkt. Dieser Band erlaubt es, Helmholtz bei der Laborarbeit über die Schulter zu gucken. Er enthält sämtliche Beiträge, die Helmholtz der Psychophysiologie der Zeit gewidmet hat.
Die Guattari-Tapes
Gespräche mit Antonio Negri, Jean Oury, Jean-Claude Polack, Élisabeth Roudinesco, Danielle Sivadon und Paul Virilio
Félix Guattari (1930-1992) ist insbesondere als Ko-Autor von Gilles Deleuze berühmt geworden. Sein eigenes Werk ist dagegen schwerer zu fassen. Anders als Deleuze war Guattari kein Universitätsphilosoph, und obwohl er zeit seines Lebens in der psychiatrischen Klinik »La Borde« arbeitete, war er weder Neurologe noch Psychiater, sondern: Maschinentheoretiker, Schizoanalytiker und ein Kartograph chaosmotischer Subjektivitäten. Im klinischen Alltag, aber auch in der politischen Aktion galt sein brennendes Interesse dem konkreten Verhältnis von Körper und Technik und der kritischen Verbindung von Ökonomie und Ökologie. Genau darin liegt die ungebrochene Aktualität seiner Arbeit, in die dieser Band anhand von sechs Gesprächen einführt, die einen Lebensweg skizzieren, der zwischen Theorie und Praxis ebenso überzeugend changierte wie zwischen Individuum und Kollektiv.
Unser täglicher Umgang mit Medien ist durch eine bemerkenswerte Konjunktur des Taktilen geprägt. Überall und immerfort berühren wir Smartphones und Tablets, halten sie fest, schnallen sie an, tippen behutsam auf ihre Oberflächen und sind aufmerksam für ihre Vibrationen. Doch nicht nur wir sind es, die die Medien in zunehmendem Maße berühren. Im Gegenzug sind es auch die Medien, die uns abtasten : von Drucksensoren in Autositzen über Bewegungsmelder vor automatischen Türen bis hin zu Körperscannern und Fitnessarmbändern. Henning Schmidgen antwortet darauf, indem er ein exemplarisches ›Dazwischen‹ genauer betrachtet: Horn ist ein natürliches Material, aber auch ein künstliches Objekt. Es steht an der Grenze zwischen Innenwelt und Außenwelt, ist Zierde und Schmuck, Werkzeug und Panzer. Im Dialog mit Künstlern, Wissenschaftlern und Philosophen, die sich mit Posthörnern und Schalltrichtern, mit Hornhäuten, Gedächtniskegeln und Rhinozerossen beschäftigt haben, entwirft Henning Schmidgen ein Panorama unserer taktilen Kultur, in dem die Gegenseite der Medien klar zum Vorschein kommt.
Bruno Latour in pieces
- 194 stránek
- 7 hodin čtení
Bruno Latour is one of the major figures of contemporary thought. This book provides a comprehensive overview of the Latourian oeuvre, spanning from his early work in the sociology and anthropology of science to his recent philosophy of multiple "modes of existence."