Was genau ist überhaupt ein Text? Ein gutes Dutzend Beiträge zu dieser Fragestellung präsentiert dieser Band, z. B. von Michail Bachtin, Roland Bartes, Jacques Derrida, Clifford Geertz oder Jan Assman. Einleitungen vor jedem Beitrag erklären den Diskussionszusammenhang und erläutern den Standpunkt des jeweiligen Autors.
In der epistemologischen Umbruchzeit wird die Beziehung zwischen antiquarischer und philologischer Praxis neu betrachtet. Der Fokus liegt auf der Transformation von Wissen, die zwischen einer vormodernen, enzyklopädischen Wissensordnung und einer modernen, disziplinären Struktur stattfindet. Diese Auseinandersetzung beleuchtet die Veränderungen in der Wissensproduktion und deren Auswirkungen auf die Wissenschaften.
Wenige Schriftsteller haben die Potenziale ihrer medialen Umwelt so konsequent genutzt wie der 1986 verstorbene Hubert Fichte. Er publiziert in Massenmedien und Subkulturmagazinen, in Rundfunk, Kleinverlagen und wissenschaftlichen Zeitschriften; neben traditionellen literarischen Formaten stehen Kritiken, Reportagen, Interviews, Hörstücke und Features. Dabei radikalisiert Fichte das Formpotenzial dieser vielgestaltigen Schriftstellertätigkeit zu einer Poetologie der (medialen, thematischen, ästhetischen) Grenzüberschreitung. Doch so singulär diese multimediale Produktivität heute erscheinen mag: Der Blick auf Hubert Fichtes Medien macht auch deutlich, unter welchen Bedingungen das Gefüge einer kontroversen Öffentlichkeit in der BRD ab den späten 1960er und bis in die 1980er Jahre – also kurz bevor die digitalen Medien deren Konturen zu verändern beginnen – funktioniert und wie es die in ihm möglichen Artikulationen formatiert hat.