Elisabeth von Stechow Knihy




Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts steht das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivität-Syndrom (ADHS) im Mittelpunkt zahlreicher Diskurse, wobei Unruhe und Unaufmerksamkeit als größte Belastungen des schulischen Lernens gelten. Diese Untersuchung beleuchtet die historische und aktuelle Bedeutung von Aufmerksamkeit und Ruhe für den Erfolg der schulischen Unterrichtung. Hierzu werden didaktische, disziplinarische und psychologische Diskurse vom 16. bis zum 21. Jahrhundert analysiert. Anhand von Schulschriften wird aufgezeigt, dass die Förderung von Aufmerksamkeit und Disziplin im Klassenzimmer über Jahrhunderte als pädagogische Aufgabe betrachtet wurde. Besonders im 19. Jahrhundert hatten die Schriften von Johann Friedrich Herbart zur Aufmerksamkeitsförderung einen nachhaltigen Einfluss auf die Methodik und Didaktik des modernen Unterrichts. Im Gegensatz dazu beschäftigen sich die aktuellen ADHS-Diskurse mit kulturkritischen, medizinischen, pädagogischen und psychologischen Erklärungen für Aufmerksamkeitsstörungen. Die gegenwärtige Pädagogik integriert Erkenntnisse aus Medizin, Gesellschaftswissenschaften und Psychologie, hebt jedoch oft die zentrale Rolle der Aufmerksamkeit als fundamentalen Begriff des schulischen Lernens nicht ausreichend hervor.
Erziehung zur Normalität
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Wer Verhaltensstörungen bei Kindern feststellen kann, der muss auch sagen können, welches Verhalten normal ist. Das Buch verfolgt die historische Herausbildung von Normalitätsvorstellungen und Verhaltensstandards, die bis heute das Bild normaler Kinder und Kindheit prägen.