Das Lehrbuch behandelt Theorien und empirische Befunde zum Lernen und Lehren. Es analysiert allgemeine und individuelle Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen sowie Herausforderungen durch unterschiedliche Lernende. Die 5. Auflage wurde umfassend überarbeitet, bleibt jedoch in ihrer grundlegenden Struktur erhalten.
Unterschiedliche phonologische Verarbeitungsdefizite gehören zu den Hauptursachen von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten. Diese Erkenntnis findet in neueren Testverfahren Berücksichtigung, mit denen sich vielversprechende Perspektiven für die Früh-, Förder- und Differenzialdiagnose von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten eröffnen. Der Band informiert ausführlich über die wichtigsten dieser neuen Testverfahren. Er vermittelt einen Eindruck von den aktuellen Forschungsbemühungen zur Identifizierung weiterer relevanter Merkmale für eine Früh-, Förder- und Differenzialdiagnose von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Schließlich weist er auf zukünftige Perspektiven zur Gewinnung weiterer diagnostischer Möglichkeiten hin. Dieser Band ist unter der Reihenbezeichnung „Tests und Trends – Jahrbuch der pädogogisch-psychologischen Diagnostik“ erschienen.
In der neueren kognitiven Entwicklungspsychologie werden verschiedene Hypothesen zur Erklärung der bei Schulkindern mit dem Alter zunehmenden Leistungsfähigkeit des Gedächtnisses diskutiert. Dabei zeichnet sich ab, dass keiner dieser Ansätze alleine in befriedigendem Masse die beobachtbaren Leistungsunterschiede bei Gedächtnisanforderungen erklären kann. Die wichtigsten dieser Ansätze werden daher in der vorliegenden Arbeit als kognitive Komponenten eines multikausalen Bedingungsmodells verbaler Gedächtnisleistungen konzeptualisiert. Im Rahmen einer breit angelegten empirischen Untersuchung an Grundschülern der 4. Klasse wird nicht nur der Erklärungswert des Modells überprüft, sondern auch der Versuch unternommen, systematische Bedingungsunterschiede der Gedächtnisleistungen gut lernender im Vergleich zu schlecht lernenden Schülern zu identifizieren.
In den letzten Jahren zeigt sich ein deutlicher Aufwärtstrend in der Entwicklung von Förderprogrammen für Vorschule und Schule, möglicherweise als Reaktion auf enttäuschende Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien wie PISA und IGLU. Viele Verfahren konzentrieren sich auf die frühe Förderung von Kompetenzen, die die spätere Entwicklung von Schriftsprache und mathematischen Fähigkeiten beeinflussen, während andere Materialien speziell für Schulkinder entwickelt wurden. Der vorliegende Band beschreibt verschiedene Verfahren zur Förderung in Vorschule und Schule, die entweder relevante Vorläufermerkmale wie phonologische Bewusstheit oder frühe Mengen-Zahlen-Kompetenz im Kindergarten verbessern oder schriftsprachliche und mathematische Kompetenzen in der Schule fördern. Bei der Auswahl der Verfahren wurde Wert auf positive Evaluationen gelegt, die belegen, dass sie nachhaltige positive Effekte aufweisen. Der Band richtet sich an Studierende und Dozenten aus dem sozialwissenschaftlichen Bereich sowie an pädagogisches Fachpersonal in Kitas, Lehrkräfte verschiedener Schularten und Fachkräfte in Beratungs- und Fördereinrichtungen. Er ist Teil der Reihe „Tests und Trends – Jahrbuch der pädagogisch-psychologischen Diagnostik“.
Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung
Der Anteil der Kinder mit erheblichen Auffälligkeiten in schulrelevanten Entwicklungsbereichen hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. In Baden-Württemberg wurde daher ein Konzept zur gezielten Zusatzförderung von Kindern im letzten KiTa-Jahr entwickelt, das seit 2007 an etwa 250 Standorten unter dem Titel „Schulreifes Kind“ umgesetzt wird. Die zentralen Elemente des Projekts umfassen die frühe Diagnostik schulrelevanter Entwicklungsstände im vorletzten KiTa-Jahr, die Einberufung eines „Runden Tisches“ mit Eltern, KiTa- und Grundschulvertretern sowie Experten bei auffälligen Kindern und die gezielte Zusatzförderung in Kleingruppen im letzten KiTa-Jahr. Das Projekt wird von Anfang an wissenschaftlich begleitet. Der Bericht dokumentiert die wesentlichen Aktivitäten, Arbeitsschritte und die ermutigenden Ergebnisse dieser Begleitung. Die gezielte Zusatzförderung führte nicht nur zu einer erhöhten Einschulungsquote, sondern die meisten früh geförderten Kinder dieser Risikogruppe erzielten bis zum Ende der Grundschuljahre in Lesen, Rechtschreiben und Rechnen die erwarteten Leistungen gemäß den Bildungsstandards. Zudem konnten durch wenige Coaching-Sitzungen der Förderkräfte die positiven Effekte weiter gesteigert werden.
Trotz vielfältiger erfolgreicher Anstrengungen zur Qualitätssteigerung des pädagogischen Alltags in Kindertagesstätten ist der Anteil der Kinder mit frühen schulischen Anpassungs- und Lernproblemen in den vergangenen Jahrzehnten erheblich angestiegen. Um dem entgegenzuwirken, wurde in Baden-Württemberg in den letzten Jahren ein Konzept zur gezielten zusätzlichen Förderung von Kindern mit schulrelevanten Entwicklungsauffälligkeiten entwickelt und erprobt. Dieses Konzept hat nachweislich das Potenzial, Kinder mit unterschiedlichen Entwicklungsrisiken in ihrer Entwicklung so zu unterstützen, dass sie den späteren schulischen Anforderungen gewachsen sind. Das vorliegende Buch informiert über Hintergründe und die Umsetzung dieses Konzeptes. Es enthält auch konkrete Tipps und Materialien, deren Nutzung dazu beitragen wird, dass zukünftig immer mehr Kinder trotz früh feststellbarer Entwicklungsrisiken schulischen Erfolg erleben.
Das Interesse an Verfahren zur systematischen Lernverlaufsdiagnostik hat in Wissenschaft und Praxis und von Seiten der Bildungspolitik spürbar zugenommen, da diese Verfahren besondere Chancen in Hinblick auf die Leistungsentwicklung bieten und sich – u. a. aufgrund der verbesserten Unterstützung durch moderne Medien – immer einfacher einsetzen lassen. Formative Leistungsdiagnostik, die den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Lehrkräften eine zeitnahe und beständige Rückmeldung über die Entwicklung von Schülerleistungen gibt, trägt – so die empirisch fundierte Grundannahme – zu einer positiven Leistungsveränderung und dem frühzeitigen Erkennen von Interventionsbedarfen bei. Allerdings stehen diese Verfahren vor besonderen Herausforderungen im Hinblick auf ihre Reliabilität und Validität. Der vorliegende Band gibt einen Überblick über die Geschichte, Herausforderungen und neuere Entwicklungen der Lernverlaufsdiagnostik und illustriert damit das Potenzial dieses Ansatzes für unterschiedliche schulische Inhaltsbereiche und unterschiedliche Altersgruppen. Zudem stellt er in bewährter Manier eine Auswahl der besten vorliegenden oder sich in Vorbereitung befindlichen Testverfahren vor. Der Band schließt damit eine Lücke in einem für Wissenschaft und Praxis hoch relevanten Arbeitsbereich. Dieser Band ist unter der Reihenbezeichnung „Tests und Trends – Jahrbuch der pädogogisch-psychologischen Diagnostik“ erschienen.
Die diagnostische Erfassung von mathematischen Kompetenzen ist sowohl in der Praxis als auch in der Forschung von zentraler Bedeutung und Teil vieler empirischer Studien. Diese Untersuchungen befassen sich nicht nur mit grundlegenden Fragestellungen aus Psychologie, Erziehungswissenschaften und Mathematikdidaktik, sondern auch mit der Auswahl geeigneter Maßnahmen für Bildungsmonitoring und individuelle Förderung von Lernenden. Die Testverfahren variieren je nach Zielsetzung und nutzen unterschiedliche Methoden, darunter klassische Papier-und-Bleistift-Tests sowie computergestützte Verfahren, IRT-skalierte Itempools für Längsschnittstudien und qualitative sowie quantitative Interviewverfahren. Der vorliegende Band deckt diesen Forschungsbereich umfassend ab und ergänzt den ersten Mathematikband von 2005 mit aktuellen Tests und Trends. Leser erhalten Einblicke in die neuesten Ergebnisse der pädagogisch-psychologischen und mathematikdidaktischen Forschung zu Mathematikleistungen, -kompetenzen und -schwächen. Zudem informiert der Band über derzeit verfügbare und in Vorbereitung befindliche Testverfahren zur Diagnose mathematischer Kompetenzen und Schwierigkeiten. Er ist Teil der Reihe „Tests und Trends – Jahrbuch der pädagogisch-psychologischen Diagnostik“.
Das Arbeitsgedächtnis gehört zu den wesentlichen Determinanten für die kognitive Entwicklung generell und den Erwerb schulischer Leistungen sowie die Genese von Lernstörungen im Speziellen. Der vorliegende Band zeigt auf, welche differenzialdiagnostischen Möglichkeiten sich daraus ergeben. Es wird ausführlich über verschiedenste Fassetten der Validität der Arbeitsgedächtnistestbatterie für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren (AGTB 5-12) berichtet. Dabei werden diagnostisch relevante Themen wie die Frage der adäquaten Messbarkeit der Funktionsfähigkeit des Arbeitsgedächtnisses vom Beginn des Kindergarten- bis über das Ende des Grundschulalters hinaus thematisiert. Ebenso werden Fragen der Konstrukt- und prognostischen Validität erörtert. Ein Hauptaugenmerk des Bandes liegt auf der Diagnostik funktionaler Arbeitsgedächtnisdefizite bei Sprachauffälligkeiten, Lernstörungen, Intelligenzminderung und Aufmerksamkeitsstörungen. Auch werden weiterführende Ansätze zur Arbeitsgedächtnisdiagnostik bei unter Fünfjährigen dargestellt sowie empirische Befunde zum Zusammenhang von Arbeitsgedächtnisfunktionen und Rechnen skizziert. Der Band richtet sich an diagnostisch tätige Psychologen und Sonderpädagogen, Schulpsychologen, Pädagogen sowie Studierende psychologischer und erziehungswissenschaftlicher Studiengänge. Dieser Band ist unter der Reihenbezeichnung „Tests und Trends – Jahrbuch der pädogogisch-psychologischen Diagnostik“ erschienen.