Am 12. November 1918 – dem Tag, an dem in Wien die Erste Republik ausgerufen wurde – beschloss die Provisorische Nationalversammlung das »allgemeine, gleiche, direkte und geheime Stimmrecht aller Staatsbürger ohne Unterschied des Geschlechts«. Seit nunmehr einhundert Jahren dürfen Frauen in Österreich also wählen und gewählt werden, für dieses Recht gekämpft haben sie schon viel länger. Wie diese Entwicklung in Kärnten gelaufen ist, wie Frauen seither politische Teilhabe leben, was sie erreicht haben und was ihnen fehlt, untersuchen Andrea M. Lauritsch und sieben weitere Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Disziplinen in diesem Band. Mit zehn thematischen Ausschnitten vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart und einem »weiblichen Blick« auf Geschichte und Politik erinnert »An uns, ihr Frauen, ist die Reihe« daran, dass Gleichbehandlung und demokratische Partizipation keine Selbstverständlichkeiten sind, sondern Errungenschaften, die erarbeitet und erstritten wurden und die auch hundert Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts nicht überall in unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit zur Normalität geworden sind.
Andrea Lauritsch Knihy


Zions Töchter
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Jede dieser Studien zeigt auch den zeitlichen und gesellschaftlichen Rahmen, in dem sich die einzelne Frau mit ihrer Identität auch und speziell als Jüdin auseinandersetzen mußte. Dabei spielten die geschlechtspezifische Rollenzuordnung, wie sie auch innerhalb der jüdischen Gemeinschaft festgelegt wurde und wirksam war, und die gängigen Bilder von „der Jüdin“, wie sie ein meist antisemitisches Umfeld prägte, eine entscheidende Bedeutung bei der Lebensgestaltung der Porträtierten. Ihre literarischen und künstlerischen Leistungen wie auch ihre Beiträge zur Gestaltung und Umsetzung diverser politischer Modelle wird anhand der zumeist interdisziplinär ausgerichteten Fachbeiträge anschaulich.