Die Luria-Gesellschaft e. V. ehrt Alexander Romanowitsch LURIA (1902-1977), der zusammen mit Lev S. VYGOTSKIJ und Alexej N. LEONT'EV die kulturhistorische Psychologie und die Tätigkeitstheorie begründete. Ihr Ziel ist es, das wissenschaftliche Erbe dieser Theorien zu bewahren und weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt steht die Überwindung einer dualistischen, funktionalistischen und reduktionistischen Sichtweise auf den Menschen und sein Bewusstsein. Dies erfordert die Entwicklung der Kategorie Tätigkeit, die als aktive Wechselbeziehung zur Welt und Ausdruck der psychischen Prozesse in der Subjektivitätsentwicklung verstanden wird. Ein kulturhistorisches und tätigkeits-theoretisches Verständnis der Psyche erkennt die Wechselbeziehungen zwischen biologischen, psychischen und sozialen Ebenen des Menschen an, ohne ihn auf Psychologie, Biologie oder Soziologie zu reduzieren. Psychische Funktionen, menschliches Erleben und Bewusstsein sind Teil des motivierten und emotional begründeten Handelns der Persönlichkeit, das in den Lebensbedingungen und -beziehungen verwurzelt ist. LURIA betonte, dass gesellschaftliche Lebensformen das Gehirn zu neuen funktionellen Systemen zwingen. Das Jahrbuch der Luria-Gesellschaft spiegelt diese Konzeption wider und orientiert sich an dem methodologischen Erbe der kulturhistorischen Schule sowie dessen Relevanz für aktuelle humanwissenschaftliche Fragestellungen.
Willehad Lanwer Pořadí knih






- 2023
- 2014
Die freie Entfaltung eines jeden ist nach Marx die Bedingung der freien Entfaltung aller. Voraussetzung dafür ist »Bildung für alle« im doppelten Sinne als Lehren und Lernen. Bildung kann demzufolge als das Soziale in uns gefasst werden, durch das wir zu dem werden, was wir sind. Die Forderung »Bildung für alle« ist bis heute nicht eingelöst. Entsprechend wird in den Beiträgen des vorliegenden Buches nicht nur der Frage nachgegangen, was gegenwärtig mit »Bildung für alle« gemeint ist, sondern es wird auch aus unterschiedlichen Perspektiven die Relevanz dieser Themenstellung angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen analysiert. Berücksichtigung finden unter anderem die Aspekte Integration und Inklusion sowie der Zusammenhang zwischen Sprache und Bildung. Mit Beiträgen von Vera Affeln, Ernst Berger, Eun Cheong, Markus Dederich, Angela Ehlers, Georg Feuser, Heinrich Greving, Wolfgang Jantzen, Manfred Jödecke, Willehad Lanwer, Christian Mürner, Ursula Stinkes, Norbert Störmer und André Frank Zimpel
- 2008
Das Buch untersucht Formen der Gewalt im Feld der Pädagogik. Gewalt wird häufig individualisierend und personalisierend erklärt und verstanden; 'gewalttätige' Kinder und Jugendliche werden zum Problem, anstatt ihre eigenen Probleme wahrzunehmen. Hier Setzt das Buch an. Es zielt auf theoriegeleitete, praktische Zugänge zu Phänomenen der Gewalt. Es behandelt entwicklungsbezogene, psychodynamische und sozialwissenschaftliche Zugänge. Es stellt pädagogische Ansätze vor, die Erziehung und Bildung zur Mündigkeit und damit zum Handeln in einer demokratischen Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt stellen.
- 2006
Diagnostik
Methoden in Heilpädagogik und Heilerziehungspflege Schülerband
Die umfangreiche Reihe behandelt ausführlich die Handlungsfelder der Heilpädagogik und der Heilerziehungspflege. Die Bände folgen einem einheitlichen Konzept und überzeugen durch ihren hohen Praxisbezug: Jeder Band stellt zunächst die theoretischen Grundlagen dar und erläutert dann deren praktische Umsetzung durch anschauliche Erklärungen, Materialien, Beispiele, Übungen und Aufgaben. Die Reihe dient gleichzeitig als Wissens- und als Methodenkompendium. Zum Band „Diagnostik“: vermittelt verschiedene Methoden der Diagnostik sowie deren historischen und theoretischen Überbau aus dem Inhalt: (Heil-)pädagogische Diagnostik im Wandel; Heilpädagogische Diagnostik braucht ein Menschenbild; Ganzheitlichkeit; Subjektorientierte Diagnostik; Heilpädagogische Diagnostik braucht Erklärungswissen; Methoden der heilpädagogischen Urteilsbildung; Rehistorisierende Diagnostik; Das diagnostische Gutachten