Phantastische Literatur ist ein beliebtes Genre der Kinder- und Jugendliteratur und viele phantastische Klassiker sind aus der Kinderliteratur nicht wegzudenken. Betrachtet man die Herkunft der Werke, fällt die Dominanz des angloamerikanischen Sprachraums auf. Mit Schweden und phantastischer Literatur verbindet man hingegen, wenn überhaupt, Astrid Lindgren. Sie ist jedoch nur eine von vielen Autorinnen, die in Schweden phantastische Romane für Kinder verfasst haben. Dort ist eine eigenständige Phantastiktradition entstanden, die in Deutschland weitestgehend unbekannt geblieben ist. Die im Band analysierten Romane brechen mit den gängigen Regeln der kinderliterarischen Phantastik. In ihnen wird Unschlüssigkeit als bewusstes Mittel verwendet und den Lesern wird die Entscheidung überlassen, ob sie die Geschehnisse der Handlung phantastisch oder real deuten. Um die Unschlüssigkeit zu evozieren, wird mit unzuverlässigem Erzählen gearbeitet.
Stephanie Reinbold Pořadí knih


- 2019
- 2007
Schwedisches Kinder- und Jugendtheater
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Während der 1980er Jahre wurde das schwedische Kinder- und Jugendtheater in Deutschland als ein „Modell“ wahrgenommen. Rezensenten sprachen überschwänglich von einem „Wunder“ und bezeichneten die Schweden als „Vorreiter“ in der Entwicklung des Kinder- und Jugendtheaters. Gelobt wurde besonders, dass das schwedische Theater mit der realistischen Spieltradition brach, die seit den späten 1960er Jahren in Deutschland vorherrschte. Die vorliegende Studie widmet sich den Fragen, worin der viel zitierte „Bruch“ mit der realistischen Spieltradition in Deutschland bestand, ob die Auseinandersetzung mit schwedischem Kinder- und Jugendtheater wirklich erst Mitte der 1980er Jahre begann und ob in den 1980er Jahren tatsächlich ein „Boom“ schwedischer Kindertheaterstücke einsetzte. Zunächst wird jedoch die Geschichte des deutschen und schwedischen Kinder- und Jugendtheaters seit den 1960er Jahren nachgezeichnet. Diese Betrachtungen sollen verdeutlichen, weshalb sich das schwedische Kinder- und Jugendtheater früher als das deutsche von der realistischen Spieltradition in der Folge der „68er Bewegung“ abwandte und sich dem so genannten „poetischen“ Theater widmete. Dieses Theater behandelte märchenhafte Stoffe und existentielle Gefühle der Kinder wie beispielsweise Angst, Trauer oder Liebe. In den Theaterstücken ging es nicht mehr um die Darstellung einer äußeren Realität der Kinder und Jugendlichen, sondern um deren „innere“ Welten.