Tim Engartner kritisiert den bildungspolitischen Fokus auf Digitalisierung und Wettbewerb in Deutschland, während die Schreib- und Lesekompetenz von Schülern abnimmt. Er bemängelt, dass bauliche und hygienische Mängel an Schulen ignoriert werden und ein oberflächliches Bildungsverständnis vorherrscht.
Tim Engartner Knihy






Ein aktuelles Lehrbuch für Studierende und Referendare der Unterrichtsfächer Politik, Wirtschaft, Arbeitslehre, Sozialwissenschaften, Sozial- und/oder Gemeinschaftskunde. Die behandelten Themen sind klar praxisorientiert und geben einen Überblick über die für den Politik- und Ökonomieunterricht maßgeblichen didaktischen Vorgehensweisen. Das Konzept wurde mit renommierten Fachleuten und Praktikern abgestimmt, um die breite Benutzbarkeit in der Lehre sicherzustellen.
Sozialwissenschaftliche Bildung
Politik - Wirtschaft - Gesellschaft
Studierenden, Lehrenden und Referendar*innen von Fächern wie Politik, Politik und Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, Wirtschaft/Politik, Gemeinschaftskunde, Gesellschaftslehre, Arbeitslehre, Sozialkunde und Sozialwissenschaften bietet dieses Arbeitsbuch neben fachdidaktischem Grundlagenwissen viele Materialien und Anregungen für die Unterrichtspraxis und deren theoretische Reflexion. Es zeigt, wie Lehrkräfte die gegenwärtigen politischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen aufgreifen und im Unterricht thematisieren können. Im Zentrum stehen Vorschläge, wie der Zusammenhang von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft lebensweltorientiert und multiperspektivisch im Einklang mit sozialwissenschaftlichen Prinzipien erschlossen werden kann. Denkanstöße und ein begleitender Foliensatz runden das Buch ab.
Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft
- 261 stránek
- 10 hodin čtení
Der vorliegende Band stellt den ersten in der Reihe Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft dar und greift die Debatte um die theoretische, method(olog)ische, paradigmatische und curriculare Einseitigkeit der Volkswirtschaftslehre sowie der traditionellen ökonomischen Bildung auf, um Entwicklungslinien und Perspektiven sozioökonomischer Bildung und Wissenschaft zu konturieren. Die auf Pluralität, Interdisziplinarität, Multiparadigmatizität und (kritische) Reflexion angelegten Zugänge sozioökonomischer Bildung und Wissenschaft schlagen die Brücke zwischen ihren zentralen sozialwissenschaftlichen Bezugsdisziplinen Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Politikwissenschaft und Geographie sowie Geschichtswissenschaft, Philosophie und Erziehungswissenschaft. Die Beiträge sollen Impulse für die wissenschaftliche Diskussion über die Erneuerung der Ökonomik, der Ökonomie und der ökonomischen Bildung liefern.
Dieser Sammelband identifiziert die Schnittstellen der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Domäne aus wirtschaftssoziologischer und fachdidaktischer Perspektive wie auch vor dem Hintergrund nationaler wie internationaler Forschungsansätze der sozialwissenschaftlichen Bildung. Dabei werden die Innovationspotenziale einer sozioökonomischen Perspektive an den Übergängen von Fachwissenschaft und Fachdidaktik(wissenschaft) ausgearbeitet. U. a. werden diese in Beiträgen zu Theorieentwicklungen des Neopragmatismus sowie der an sie anschließenden Curriculum- und Partizipationsforschung diskutiert, welche jeweils Weiterentwicklungen des Feldes – insbesondere im Lichte der Neuformulierung eines sozio-ökonomischen Curriculums – in den Blick nimmt. Die auf Pluralität, Interdisziplinarität, Multiparadigmatizität und (kritische) Reflexion angelegte Festschrift für Reinhold Hedtke schlägt die Brücke zwischen den zentralen sozialwissenschaftlichenBezugsdisziplinen Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Politikwissenschaft und Geographie sowie Geschichtswissenschaft, Philosophie und Erziehungswissenschaft.
Was ist gute ökonomische Bildung?
Leitfaden für den sozioökonomischen Unterricht
Ökonomische Bildung ist dringend notwendig. Die Ökonomisierung aller Lebenswelten erfordert es, ökonomische Phänomene erkennen zu können, ökonomisches Denken zu fördern sowie die Fähigkeit, ein fundiertes Analysieren, Verarbeiten und Kombinieren von Informationen zu entwickeln. Oft jedoch wird lediglich herbeigewünscht, dass in den Unterrichtsstunden mehr Zeit und Raum für die Auseinandersetzung mit finanziellen Problemen oder das Lesen von Versicherungsverträgen gegeben wird. Es lohnt sich, in die bestehenden Unterrichtsmaterialien hineinzuschauen, die unter dem Etikett ökonomische Bildung firmieren, um zu sehen, was dort tatsächlich geboten wird: Häufig beschränken sie den Unterricht darauf, die Lernenden in ein eindimensional ausgerichtetes wirtschaftswissenschaftliches Denkmuster einzuführen. Beim genaueren Hinsehen zeigt sich, dass „traditionelle“ ökonomische Bildung ein problemorientiertes, entdeckendes Erkennen und Lernen in und von komplexen Realitäten nicht bzw. allenfalls in Ansätzen ermöglicht. Die Hoffnung, dass das Hinterfragen, Analysieren und Reflektieren (unterschiedlicher) ökonomischer Perspektiven angeregt wird, bleibt unerfüllt. Wir haben uns davon nicht entmutigen lassen. Auf unserer Suche nach Zugängen, die es den Lernenden erlauben, die Einflussfaktoren, Wechselwirkungen und Widersprüche von bzw. zwischen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen wahrzunehmen, zu bewerten und ggf. Alternativen zu entwickeln, haben wir Grundgedanken einer sozioökonomischen Bildung entwickelt. Sie zielt darauf ab, dass die Schülerinnen und Schüler sozioökonomische Kompetenzen erwerben, um die Multiperspektivität und Kontroversität der Lebenswelten, aber auch von sozialwissenschaftlichen Sichtweisen zu erfassen. Dazu benennen wir Themen für eine sozioökonomische Bildung, skizzieren Methoden und erörtern grundsätzliche Herausforderungen und Perspektiven, die sie mit sich bringt. Wir sind davon überzeugt, dass eine sozioökonomische Bildung dem Bildungsauftrag der Schule gerecht wird, also die Lernenden bildet, statt sie nur zu einem einseitig ökonomisch orientierten Handeln anzuleiten. Kurzum: Sozioökonomische Bildung ist zugleich handlungs- und ergebnisorientiert, offen für unterschiedliche Perspektiven und Lösungsansätze. Sie bietet damit ein hohes Innovationspotenzial für jeden Unterricht und für die daran beteiligten Akteure.
In Reaktion auf die in der wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte intensiv diskutierten Fragen nach der curricularen Verankerung und inhaltlichen Ausgestaltung ökonomischer Bildung vereint der Band mögliche Anknüpfungspunkte für eine (weitere) Integration oder Separation politischer und ökonomischer Bildung. Um die mit der Verzahnung der sozialwissenschaftlichen Teildisziplinen verbundenen Argumentationsmuster zu ergründen, dokumentiert der Band u.? a. Beiträge zu folgenden Fragen: Kann Politik ohne ökonomische Kompetenzen und Ökonomie ohne politische Kompetenzen verstanden werden? Soll ökonomische Bildung in einem Integrations- oder Partikularfach unterrichtet werden? Welche didaktischen Prinzipien und Konzepte sprechen für oder gegen einen inter-/transdisziplinären Zugang?
Marode Schulen und Krankenhäuser, explodierende Mieten in städtischen Zentren, steigende Preise für Wasser, Gas und Strom, geschlossene Filialen der Deutschen Post, „Verzögerungen im Betriebsablauf“ bei der Deutschen Bahn - dies alles geht auch auf den großen Ausverkauf der öffentlichen Hand zurück, der in Deutschland während der Kanzlerschaft Helmut Kohls einsetzte. In der Überzeugung, dass Privatisierungen Dienstleistungen besser, billiger und bürgernäher machen, schüttelt „Vater Staat“ bis heute immer mehr Aufgaben ab - wie ein Baum seine Blätter im Herbst. Anhand besonders eindrücklicher Beispiele analysiert Tim Engartner in sieben Kapiteln - Bildung, Verkehr, Militär, Post und Telekommunikation, soziale Sicherung, Gesundheit und kommunale Versorgung - die Privatisierungen in Deutschland und ordnet sie in internationale Zusammenhänge ein. Sein Weckruf zeigt: Diese Politik, die von allen regierenden Parteien betrieben wurde und immer noch wird, ist nicht alternativlos.
Pluralismus in der sozialwissenschaftlichen Bildung
- 55 stránek
- 2 hodiny čtení
Pluralismus kann im Kontext sozialwissenschaftlicher Bildung nur im Zusammenspiel der verschiedenen sozialwissenschaftlichen Teildisziplinen existieren, d. h. die Legitimität konkurrierender Ideen, alternativer methodologischer Zugänge und unterschiedlicher disziplinärer Interpretationen muss anerkennt werden. Welches aber sind die Vorzüge einer von Pluralismus geprägten sozialwissenschaftlichen Bildung? Worin liegen die Risiken monistischer Deutungsmuster? Weshalb droht der pluralistische Charakter sozialwissenschaftlicher Bildung verloren zu gehen, wenn die Trias der vormals gleichberechtigten Disziplinen Politik, Ökonomie und Soziologie innerhalb der sozialwissenschaftlichen Integrationsfächer »Politik und Wirtschaft«, »Gemeinschaftskunde«, »Sozialwissenschaften « etc. in Richtung ökonomischer Bildung verschoben wird? Und warum birgt die ausschließlich wirtschaftswissenschaftliche Fundierung ökonomischer Bildung die Gefahr von Monoperspektivität – und damit von Monismus? Diese und benachbarte Fragen sollen hier Antworten erfahren. Denn die Prinzipien des Pluralismus zu verkennen, hieße nicht nur, die Berufsethik sozialwissenschaftlicher Bildner/innen zu missachten, sondern auch, der sozialwissenschaftlichen Theorien-, Paradigmen- und Wertevielfalt den Boden zu entziehen.