Dorothea Nolde Knihy




Gattenmord
- 462 stránek
- 17 hodin čtení
Eheliche Machtverhältnisse waren in der Frühen Neuzeit immer auch Gewaltverhältnisse. Wie in anderen Bereichen der Gesellschaft auch bedeutete Gewalt in der Ehe aber nicht notwendig eine Störung der Ordnung, sondern war im Gegenteil integraler Bestandteil der Regelung sozialer Beziehungen und Machtverhältnisse. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vollzog sich ein Wandel der Ordnung der Ehe, bei dem die Neuordnung der Gewaltverhältnisse eine zentrale Rolle spielte. Die Studie zeigt diesen Prozess anhand einer vergleichenden Untersuchung von erzählender Literatur und Gerichtsakten aus dem Frankreich des beginnenden Absolutismus auf: Mehr und mehr trat die unbedingte Gehorsamspflicht der Ehefrau an die Stelle der zuvor vom Ehemann - nicht zuletzt vermittels physischer Gewalt - zu leistenden Unterwerfung der Frau. Damit zeichnete sich ein Übergang von der physischen zur symbolischen Gewalt als Grundlage ehelicher Herrschaft ab, ein Übergang, der sich jedoch keineswegs bruchlos und widerspruchsfrei vollzog, sondern zunächst zu konkurrierenden Ehemodellen führte. Am Beispiel der Tötung des Ehepartners, die von Staats wegen als Offizialdelikt verfolgt wurde, wird deutlich, wie eng eheliche und staatliche Entwicklungen miteinander verflochten waren.
Grenzüberschreitende Familienbeziehungen
- 289 stránek
- 11 hodin čtení
Unter den zahlreichen Akteuren des Kulturtransfers im Europa der Frühen Neuzeit spielten Familienverbände eine herausragende, überraschenderweise jedoch bislang kaum erforschte Rolle. Die hohe Mobilität weiter Teile der frühneuzeitlichen Gesellschaft hatte häufig zur Folge, dass einzelne Familienmitglieder vorübergehend oder dauerhaft im Ausland lebten. Gerade im Zusammenhang mit langfristigen oder dauerhaften Aufenthalten – bedingt etwa durch Heirat, diplomatische Missionen, Militärdienst oder religiöses Exil – waren es familiäre Kontakte und Netzwerke, die die Beteiligten zu kulturellen Mittlern werden ließen. Die hier versammelten Beiträge knüpfen an Erkenntnisse der Kulturtransferforschung ebenso wie an Forschungen zu frühneuzeitlichen Familienbeziehungen und (familiären) Netzwerken an. Im Zentrum stehen Fragen sowohl nach den Akteuren wie nach den Medien grenzüberschreitender Familienbeziehungen.